TÜV/H-Zulassung, Radlager hinten, Bremskraftregler, Schubsta

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TÜV/H-Zulassung, Radlager hinten, Bremskraftregler, Schubsta

Beitragvon jamu85 » Mittwoch 12. Oktober 2022, 20:54

Hallo allerseits,
Hat zufällig jemand Erfahrung mit diesem Set (insbesondere auch, ob der Simmerring und Schrumpfring passt)?
https://www.amazon.de/dp/B00BAT19CI
Vielen Dank und Grüße!

Fahrzeug:
Karmann Distance Wide 1991, 1G-Motor

Zum Hintergrund:
Ich war kürzlich beim TÜV fürs H-Gutachten (und dazugehöriger HU). Und es wurden folgende Mängel festgestellt (die vermutlich nahezu jeder LT1-Fahrer früher oder später kennenlernt):
- Radlager hinten (links), inkl. Fettaustritt - also inkl. Simmerring, bzw O-Ring
https://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.p ... interachse
https://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.p ... steckachse


- Bremskraftregler (bzw mangelnde und ungleichmäßige Bremsleistung hinten)
https://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.p ... reparieren
Lohnt es sich, das selbst anzugehen, oder ist da der LT Doktor erste/einzige Wahl?

- Staubmanschette Schubstangenkopf vorne.
Dazu habe ich diesen Artikel im Wiki und die dazugehörige Bezugsquelle gefunden:
https://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.p ... spurstange
https://www.ebay.de/itm/221268719879
jamu85
 
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Re: TÜV/H-Zulassung, Radlager hinten, Bremskraftregler, Schu

Beitragvon tiemo » Mittwoch 12. Oktober 2022, 21:40

Hallo!

jamu85 hat geschrieben:- Bremskraftregler (bzw mangelnde und ungleichmäßige Bremsleistung hinten)
https://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.p ... reparieren
Lohnt es sich, das selbst anzugehen, oder ist da der LT Doktor erste/einzige Wahl?


Auf jeden Fall eine gute Wahl. Oder der LT-Pit aus dem anderen Forum, der die Reparaturmethode und die Maße / Bezugsquellen für die Ersatzteile erarbeitet und weitergegeben hat.

Gruß,
Tiemo
tiemo
 
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Re: TÜV/H-Zulassung, Radlager hinten, Bremskraftregler, Schu

Beitragvon jamu85 » Mittwoch 12. Oktober 2022, 21:49

tiemo hat geschrieben:Hallo!

jamu85 hat geschrieben:- Bremskraftregler (bzw mangelnde und ungleichmäßige Bremsleistung hinten)
https://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.p ... reparieren
Lohnt es sich, das selbst anzugehen, oder ist da der LT Doktor erste/einzige Wahl?


Auf jeden Fall eine gute Wahl. Oder der LT-Pit aus dem anderen Forum, der die Reparaturmethode und die Maße / Bezugsquellen für die Ersatzteile erarbeitet und weitergegeben hat.

Gruß,
Tiemo

Danke! Den hatte ich auch auf dem Schirm (seine "Urheberschaft" war mir aber nicht bewusst und ich war mir nicht sicher, ob er noch aktiv ist, weil der letzte diesbezügliche Eintrag, den ich gefunden habe, schon etwas her ist).
Aber andere Frage: Laut TÜV-Prüfer ist das "Gestänge schwergängig". Ist da direkt eine Komplettüberholung notwendig, oder welche kleineren Eingriffe könnte ich vorher probieren? Und was ich mich auch gefragt habe: könnte die vorhandene Luftfederung den BKR zu sehr "entlasten", so dass er nicht mehr richtig arbeitet, bzw müde geworden ist?
Nochmals vielen Dank!
jamu85
 
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Re: TÜV/H-Zulassung, Radlager hinten, Bremskraftregler, Schu

Beitragvon tiemo » Mittwoch 12. Oktober 2022, 22:58

Hallo Jamu!

Also, dazu Folgendes: Ungleichmäßige Bremsleistung hinten KANN NICHT vom Bkr kommen, weil die beiden Trommelbremsen über ein T-Stück zusammen am Bkr hängen, also immer den gleichen Druck bekommen. Beim LT ist der Bremskreis ja in hinten und vorne unterteilt, nicht diagonal, wie bei neueren Autos.

ZU WENIG Bremsleistung kann durchaus vom Bkr bzw. seiner Einstellung kommen. Wenn dies der Fall ist, erkennt man es daran, dass die Werte für die Handbremse in Ordnung sind, für die Betriebsbremse aber nicht.

Das kann sein, wenn an der Federung Änderungen vorgenommen wurden, die dafür sorgen, dass der LT hinten höher steht, und dann die Feder am Hebel des Bkr nicht entsprechend neu eingestellt wurde. Das sollte man dann noch nachholen, entweder mit Fahrversuchen, oder, indem man anhand der Tabelle mit den Achslasten und dem über Manometer gemessenen Bremsdruck die Feder so verstellt, dass es hin haut. Mehr Federzug -> mehr Bremsdruck. Aber Überbremsen muss sicher vermieden werden, sonst besteht Schleudergefahr.

Ich hatte auch schon mehrfach Ärger bei der HU mit zu wenig Bremsleistung hinten, wenn ich dort mit völlig leerem LT vorfuhr (habe einen recht leichten Ausbau). Daher habe ich es mir angewöhnt, ein paar Sack Rollsplit hinten reinzulegen, um die Federung etwas vorzuspannen, damit hat es dann geklappt.

Aber, es kann auch sein, dass bei ständig gleichbleibender Ladung und schonender Fahrweise der LT hinten so wenig federt, dass der Bkr fest geht. Das ist dann aber meist nicht der äußere Teil mit dem Hebel, bei dem man natürlich bedenkenlos mit einem Schmiermittel "nachhelfen" und "durchbewegen" kann, sondern oft halt der innere Mechanismus, der durch Abrieb und Korrosionsprodukte, die nicht weggerieben werden, schwergängig wird (insbesondere, wenn man es mit dem Bremsflüssigkeitswechsel alle 2 Jahre nicht so ernst nimmt).
Wenn man da aber anfängt zu fummeln, dann sollte man es gleich ordentlich machen, damit lange wieder "Ruhe" ist.

Gruß,
Tiemo
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Re: TÜV/H-Zulassung, Radlager hinten, Bremskraftregler, Schu

Beitragvon jamu85 » Donnerstag 13. Oktober 2022, 00:01

tiemo hat geschrieben:Hallo Jamu!

Also, dazu Folgendes: Ungleichmäßige Bremsleistung hinten KANN NICHT vom Bkr kommen, weil die beiden Trommelbremsen über ein T-Stück zusammen am Bkr hängen, also immer den gleichen Druck bekommen. Beim LT ist der Bremskreis ja in hinten und vorne unterteilt, nicht diagonal, wie bei neueren Autos.

ZU WENIG Bremsleistung kann durchaus vom Bkr bzw. seiner Einstellung kommen. Wenn dies der Fall ist, erkennt man es daran, dass die Werte für die Handbremse in Ordnung sind, für die Betriebsbremse aber nicht.

Das kann sein, wenn an der Federung Änderungen vorgenommen wurden, die dafür sorgen, dass der LT hinten höher steht, und dann die Feder am Hebel des Bkr nicht entsprechend neu eingestellt wurde. Das sollte man dann noch nachholen, entweder mit Fahrversuchen, oder, indem man anhand der Tabelle mit den Achslasten und dem über Manometer gemessenen Bremsdruck die Feder so verstellt, dass es hin haut. Mehr Federzug -> mehr Bremsdruck. Aber Überbremsen muss sicher vermieden werden, sonst besteht Schleudergefahr.

Ich hatte auch schon mehrfach Ärger bei der HU mit zu wenig Bremsleistung hinten, wenn ich dort mit völlig leerem LT vorfuhr (habe einen recht leichten Ausbau). Daher habe ich es mir angewöhnt, ein paar Sack Rollsplit hinten reinzulegen, um die Federung etwas vorzuspannen, damit hat es dann geklappt.

Aber, es kann auch sein, dass bei ständig gleichbleibender Ladung und schonender Fahrweise der LT hinten so wenig federt, dass der Bkr fest geht. Das ist dann aber meist nicht der äußere Teil mit dem Hebel, bei dem man natürlich bedenkenlos mit einem Schmiermittel "nachhelfen" und "durchbewegen" kann, sondern oft halt der innere Mechanismus, der durch Abrieb und Korrosionsprodukte, die nicht weggerieben werden, schwergängig wird (insbesondere, wenn man es mit dem Bremsflüssigkeitswechsel alle 2 Jahre nicht so ernst nimmt).
Wenn man da aber anfängt zu fummeln, dann sollte man es gleich ordentlich machen, damit lange wieder "Ruhe" ist.

Gruß,
Tiemo

Danke dir!
auf alles andere nehme ich n och Bezug, aber: wenn nicht am BKR. woran kann die unterschiedliche Bremsleistung von Rad zu Rad liegen? Wäre nicht ein unterschiedlich verstopftes T-Stück möglich?
Verbeugung für deinen Einsatz und Wissen!
jamu85
 
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Re: TÜV/H-Zulassung, Radlager hinten, Bremskraftregler, Schu

Beitragvon tiemo » Donnerstag 13. Oktober 2022, 01:23

Hallo Jamu!

Unterschiedliche Bremswirkung auf beiden Seiten kann mehrere Ursachen haben.

Eine Ursache ist ein schwergängiger oder einseitig fester Radbremszylinder. Diese haben ja zwei Kolben, wenn einer davon fest ist, hat man auf der Seite nur die halbe Bremswirkung, wenn beide fest sind, fast garkeine. Die Wirkung der Handbremse ist davon nicht betroffen, das kann man in die Diagnose einbeziehen.

Eine andere Ursache ist Öl (Achsantrieb) oder Bremsflüssigkeit (undichte Manschette am Radbremszylinder) auf den Belägen, oder ein abgerissener oder völlig verschlissener Belag. Davon ist dann auch die Wirkung der Handbremse betroffen.

Noch eine weitere Ursache ist eine ungleichmäßige Grundeinstellung der beiden Trommeln, auch davon ist dann die Handbremse mit betroffen.

Natürlich wäre auch eine geknickte Bremsleitung eine mögliche Ursache, hierbei wäre ebenfalls die Handbremse nicht betroffen.

Ich hatte es auch schon, dass die Toleranzen der gebrauchten Teile so ungünstig waren, dass die unterschiedliche Bremswirkung inakzeptabel groß war, da half dann das Wechseln der beiden Bremstrommeln gegeneinander.

Gruß,
Tiemo
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Re: TÜV/H-Zulassung, Radlager hinten, Bremskraftregler, Schu

Beitragvon jamu85 » Donnerstag 13. Oktober 2022, 13:49

tiemo hat geschrieben:Hallo Jamu!

Unterschiedliche Bremswirkung auf beiden Seiten kann mehrere Ursachen haben.

Eine Ursache ist ein schwergängiger oder einseitig fester Radbremszylinder. Diese haben ja zwei Kolben, wenn einer davon fest ist, hat man auf der Seite nur die halbe Bremswirkung, wenn beide fest sind, fast garkeine. Die Wirkung der Handbremse ist davon nicht betroffen, das kann man in die Diagnose einbeziehen.

Eine andere Ursache ist Öl (Achsantrieb) oder Bremsflüssigkeit (undichte Manschette am Radbremszylinder) auf den Belägen, oder ein abgerissener oder völlig verschlissener Belag. Davon ist dann auch die Wirkung der Handbremse betroffen.

Noch eine weitere Ursache ist eine ungleichmäßige Grundeinstellung der beiden Trommeln, auch davon ist dann die Handbremse mit betroffen.

Natürlich wäre auch eine geknickte Bremsleitung eine mögliche Ursache, hierbei wäre ebenfalls die Handbremse nicht betroffen.

Ich hatte es auch schon, dass die Toleranzen der gebrauchten Teile so ungünstig waren, dass die unterschiedliche Bremswirkung inakzeptabel groß war, da half dann das Wechseln der beiden Bremstrommeln gegeneinander.

Gruß,
Tiemo


Da werde ich mal ein bisschen forschen Vielen Dank!
jamu85
 
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Re: TÜV/H-Zulassung, Radlager hinten, Bremskraftregler, Schu

Beitragvon jamu85 » Donnerstag 13. Oktober 2022, 18:13

jamu85 hat geschrieben:
tiemo hat geschrieben:Hallo Jamu!

Unterschiedliche Bremswirkung auf beiden Seiten kann mehrere Ursachen haben.

Eine Ursache ist ein schwergängiger oder einseitig fester Radbremszylinder. Diese haben ja zwei Kolben, wenn einer davon fest ist, hat man auf der Seite nur die halbe Bremswirkung, wenn beide fest sind, fast garkeine. Die Wirkung der Handbremse ist davon nicht betroffen, das kann man in die Diagnose einbeziehen.

Eine andere Ursache ist Öl (Achsantrieb) oder Bremsflüssigkeit (undichte Manschette am Radbremszylinder) auf den Belägen, oder ein abgerissener oder völlig verschlissener Belag. Davon ist dann auch die Wirkung der Handbremse betroffen.

Noch eine weitere Ursache ist eine ungleichmäßige Grundeinstellung der beiden Trommeln, auch davon ist dann die Handbremse mit betroffen.

Natürlich wäre auch eine geknickte Bremsleitung eine mögliche Ursache, hierbei wäre ebenfalls die Handbremse nicht betroffen.

Ich hatte es auch schon, dass die Toleranzen der gebrauchten Teile so ungünstig waren, dass die unterschiedliche Bremswirkung inakzeptabel groß war, da half dann das Wechseln der beiden Bremstrommeln gegeneinander.

Gruß,
Tiemo


Hallo Tiemo,
so, ich denke, einen kleinen Schritt weiter bin ich schonmal.
Die Handbremsleistung ist gleichmäßig und gut.
PXL_20221013_155540102.jpg
PXL_20221013_155540102.jpg (460.58 KiB) 5142-mal betrachtet

Der BKR ist quasi auf Anschlag und wenn ich den Hebel etwas entlaste, bewegt sich der Kolben raus. Allerdings scheint der Hebel leicht feucht zu sein.
PXL_20221013_154846316.jpg
PXL_20221013_154846316.jpg (507.68 KiB) 5142-mal betrachtet

Die Bremsleitungen zu den Trommelbremsen sehen gut aus.

Ich habe leider keine Vergleichswerte, aber die Abweichung zwischen Handbremse und Betriebsbremse erscheint mir auch beim linken Rad sehr hoch. Die Belagstärke ist noch ausreichend. Da wäre jetzt meine Schlussfolgerung, dass beide Radbremszylinder einen weghaben. Stimmst du mir da zu, oder habe ich etwas übersehen?
Viele Grüße
Gene
jamu85
 
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Re: TÜV/H-Zulassung, Radlager hinten, Bremskraftregler, Schu

Beitragvon tiemo » Freitag 14. Oktober 2022, 12:02

Hallo nochmal!

Der rechte Bremszylinder wird einen weg haben.
Der Unterschied zwischen Betriebs- und Handbremse kommt durch das Abregeln des BKR zustande.
Das kann, je nach Achslast, in Ordnung sein, aber wie bereits geschrieben, vielleicht muss nach der Veränderung am Fahrwerk nachgestellt werden.

Gruß,
Tiemo
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