Achsvermessung

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Achsvermessung

Beitragvon Reisefreund » Dienstag 18. Juni 2019, 14:40

Hallo LT-Freunde,

ich brauche unbedingt neue Reifen und die Achse muss eingestellt werden. Dies schiebe ich schon lange vor mir her. Mittlerweile ist es total grenzwertig und soll bald gemacht werden.
Letztes Jahr habe ich Trag- und Führungsgelenke erneuert und die Buchsen der oberen Querlenker. Deshalb ist auch alles ziemlich verstellt, weil ich danach nur sehr Laienhaft grob eingestellt habe. Das kann man jetzt an den Reifen sehr gut erkennen.
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Sollte ich vorsorglich noch die Zugstrebengummis machen und dann erst die Achsvermessung, damit ich das ganze nicht in 1,5Jahren machen muss und dann wieder zur Achsvermessung? Oder ist nach dem Wechsel der Zugstrebengummis keine Achsvermessung notwenig/angebracht?

Vielen Dank für eure Beratung

Grüße

Thorben
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Re: Achsvermessung

Beitragvon Holstenbuddel » Donnerstag 20. Juni 2019, 10:44

Moin, wenn die Achsvermessung gemacht wird, muss ja auch der Sturz eingestellt werden, da muss man ja sowieso bei den Zugstreben bei und bei der gelegenheit kann man auch gleich neue Gummis reinmachen.

Gruss Andreas
-wenn es Brüste oder Räder hat - wird es irgendwann Schwierigkeiten machen-
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Re: Achsvermessung

Beitragvon Reisefreund » Freitag 5. Juli 2019, 19:31

Hallo in die Runde,

ich muss noch einmal eine Frage zu dem Thema Stellen, da ich offensichtlich keine Ahnung von habe:
Wenn ich meinen LT bei einem x-beliebigen Reifenhändler zur Achsvermessung gebe, kann ich mir sicher sein, dass er auch die Lenkradmittelstellung richtig ermittelt und einstellt?
Ich habe es wie im Wiki beschrieben kontrolliert und habe festgestellt, dass bei Lenkrad-Geradestellung (also Speichen waagerecht) nicht die Markierungen auf dem Lenkgetriebe fluchten. Außerdem scheint mir bei fluchtenden Markierungen die Stellung trotzdem nicht richtig, wenn ich nach der Methode "Abzählen der Lenkraddrehungen" vorgehe.
Jetzt frage ich mich, ob das alles im Rahmen der Achsvermessung eingestellt wird und dazu gehört oder ob manche Werkstätten sich diesem Thema vielleicht gar nicht bewusst sind.
Deshalb Frage ich mich, ob es vielleicht besser ist mit dem Problem zu VW zu gehen, auch wenn deutlich teurer?

Wie macht ihr das denn? Oder macht ihr das alle komplett selber?

Ich hoffe ich konnte mein Problem verständlich erklären.

Vielen Dank für eure Hilfe

Thorben
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Re: Achsvermessung

Beitragvon tiemo » Freitag 5. Juli 2019, 23:48

Hallo Thorben!

Besser ist es, man kann die Arbeit der Werkstattt kontrollieren, weil man sich auskennt. Bei so alten Autos läuft da beileibe nicht immer alles optimal.

Zu der Marke am Lenkgetriebe: Diese ist eine Justagehilfe, ist aber selbst mit etwas Kraftaufwand verdrehbar. Normal geht man so vor, dass man ein Mal mit Hilfe des Abzählens der Lenkradumdrehungen die Mittelstellung ermittelt und die Kunststoffhülse in dieser Stellung dann so verdreht, dass sie mit der Nase am Getriebegehäuse fluchtet. Dann kann man sich in Zukunft die Zählerei sparen - aber nur, so lange man sicher sein kann, dass da niemand anderes "herumgepfuscht" hat.

Wenn du den Wagen in eine Werkstatt gibst und die schimpfen herum, dass die Einstellung mit dem System nicht funktioniert, solltest du hellhörig werden. Anscheinend ist die Einstellung der Spur, wie beim LT vorgesehen, mit manchen elektronischen Vermessungsgeräten nicht möglich, da diese darauf beharren, den Lenker in Mittelstellung zu bringen und dann die Spur links und rechts getrennt einzustellen - der Mechaniker flucht dann, dass rechts garkeine einstellbare Spurstange verbaut ist. Dabei kann man die Spur rechts natürlich mit der Lenkschubstange (vom Lenkgetriebe zum Umlenkhebel) einstellen, wobei sich allerdings links die Spur mit verstellt, und dann links mit Hilfe der verstellbaren Spurstange. Erst rechts, dann links, das ist halt einzuhalten, da rechts die linke Seite mit beeinflusst, nicht aber umgekehrt.

Gruß,
Tiemo
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Re: Achsvermessung

Beitragvon Barney-Nord » Samstag 6. Juli 2019, 01:31

Hier der Bilderdienst

Auf der Verzahnung sitzt der von Tiemo beschriebene Umlenkhebel am Lenkgetriebe ....

Gruß Barney
Dateianhänge
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Hier klar zu erkenne, der Umlenkhebel auf der Verzahnung der Welle des Lenkgetriebes. Die Schraube ist schon entfernt !
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Hier ist die Schraube noch mittig im Bild zu sehen. Der Ausbau des Umlenkhebel ist recht trickreich, aber machbar, allerdings nur durch lösen des Lenkgetriebes !
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Nach der äußeren Totalsanierung... Ich habe das Lenkgetriebe nur ausgebaut, weil ich nach 35 Jahren mal das Getriebeöl wechseln wollte, welches nur möglich ist, wenn man das Lenkgetriebe ausbaut und das alte Öl einen Tag lang auf dem Kopf gestellt auslaufen lässt ! Wellendichtring, Hardyscheibe, neue Schrauben, viel schleifen der unlackierten Stellen inkl. der Verzahnung mit der Kupferbürste, neuer Lack und neues Getriebeöl ! Links die Verzahnung , wo der Umlenkhebel drauf sitzt
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Rechts die Verzahnung, wo der Umlenkhebel drauf sitzt
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Re: Achsvermessung

Beitragvon tiemo » Sonntag 7. Juli 2019, 02:41

Hallo Barney,

Das auf deinen Bildern gezeigte Teil ist nicht der Umlenkhebel, sondern der Lenkstockhebel (laut Rep-Leitfaden Fahrwerk). Ich habe ihn als Lenkrollenwellenhebel bezeichnet, falls jemand ins WIKI schaut. Sollte bei Gelegenheit mal angepasst werden.
Der Umlenkhebel ist der auf der Fahrerseite an den Längsträger angeschraubte Bock mit dem Hebel, der die Lenkschubstange mit der mittleren Spurstange verbindet.

Gruß,
Tiemo
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Re: Achsvermessung

Beitragvon Barney-Nord » Sonntag 7. Juli 2019, 03:04

Moin Tiemo

Das ist mir jetzt aber peinlich !

Danke für die Aufklärung, ich lasse den Beitrag trotzdem hier stehen, damit der treath nicht zerrupft wird !

Sorry auch an den Rest der Feunde hier !

Lieben Gruß
Barney
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Re: Achsvermessung

Beitragvon Tomturbo1958 » Sonntag 7. Juli 2019, 21:22

Servus Thorben!
Ich würde so vorgehen. Zuerst die Mitte auszählen und wenn notwendig das Lenkrad abziehen und gerade stellen. Zum Abziehen die Mutter etwas lockern (Wichtig nur lockern) dann das Lenkrad wechselweise links, rechts in Spindelrichtung drücken, bis es sich von der konischen Verzahnung ablöst. Wenn das Lenkrad gerade steht, würde ich das Lenkspiel kontrollieren. Nur in der Mittelstellung sollte das Getriebe annähernd spielfrei (spielarm) sein! Dann würde ich alle Gewinde gängig machen und so zur Achsvermessung fahren.
Die modernen Achsmessgeräte sind ziemlich Idiotensicher, deshalb werden beim Reifenschuster oftmals nur Anlernkräfte eingesetzt!? In einer KFZ- Werkstätte (auch markenfrei) bist Du eventuell besser bedient, der Mechaniker sollte wissen was er mißt!
Grüße
Thomas
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Re: Achsvermessung

Beitragvon Reisefreund » Montag 22. Juli 2019, 19:36

Hallo,

irgendwie habe ich verpasst nochmal zu antworten. Also erst mal danke an alle für die Hilfestellung. Heute habe ich endlich die neuen Reifen drauf bekommen und die Spur wurde eingestellt.
Ich bin wie ihr beschrieben habt vorgegangen und habe die Lenkradmittelstellung ermittelt und dann in dieser Stellung das Lenkrad gerade gestellt. Außerdem habe ich alle Kugelgelenke abgedrückt und neue Staubmanschetten drüber gezogen und alles leichtgänig gemacht.
Zum Glück habe ich mich entschieden auch die Zugstrebengummis zu erneuern, obwohl diese eigentlich "noch ganz okay" aussahen wie ich selber fand und beurteilt habe. Beim Zerlegen habe ich bemerkt, dass diese absolut rum waren und es gut so war. Dann bin ich heute mit katastrophler Achseinstellung zur Werkstatt gefahren. Nun habe ich neue Schlappen drauf und das Lenkrad steht bei Geradeausfahrt auch gerade. Jetzt ist alles an Verschleißteilen an der Vorderachse gemacht. Dann können nun also die Blattfeder an die Reihe kommen. Alles in allem fühlt es sich beim ersten Fahren sehr gut an. Ich war jetzt aber nur im Stadtverkehr unterwegs.

An der Stelle noch eine Frage: Ich habe jetzt 215er Reifen drauf. Müssen diese extra eingetragen werden?

Grüße euch

Thorben
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