Temperaturanzeige LT Diesel BJ 83

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Re: Temperaturanzeige LT Diesel BJ 83

Beitragvon tiemo » Montag 11. April 2011, 14:43

Hi Tomcat!

tomcat1961 hat geschrieben:Habe hier mal die Suchfunktion bemüht und auch schon einiges gelesen drüber, folgendes Problem trotzdem:
Heute mal den Sensor im Kühlwasservorratsbehälter geputzt, war mächtig zugeschlammt, jetzt blinkt die LED nur noch wenn sie auch wirklich soll


Na, siehste, erstes Problem gelöst...

tomcat1961 hat geschrieben:Temperaturanzeige funktioniert nicht... bei offensichtlich warmem Motor leuchtet die Vorglüh-Lampe nicht, Sensor in Ordnung, Instrument defekt ??


Das ist jetzt zu prüfen.
Zunächst mal: Die Vorglühanlage hat einen eigenen Temperatursensor, der sitzt hinten am Motor unterhalb der Riemenabdeckung der ESP. Dass heiß nicht geglüht wird, ist schon mal richtig so, bedeutet aber nicht, dass der andere Sensor für die Temperaturanzeige in Ordnung ist.
Der Temperaturfühler für die Temperaturanzeige sitzt vorne links am Motor. Bei den etwas älteren Motoren ist er links neben der vordersten Glühkerze direkt in den Block geschraubt, bei den neueren auch als mehrpoliger Fühler im Wasserrohr, das vom Thermostaten weggeht. Bei dir dürfte er direkt im Block sitzen. Zum Testen des Instrumentes solltest du mal das Kabel abziehen und bei eingeschalteter "Zündung" direkt an den Motor halten: Nun sollte das Instrument zügig Richtung "heiß" wandern und rot blinken, ansonsten stimmt noch was mit der Verdrahtung von der Zentralelektrik zu diesem Sensor nicht.
Schlägt das Instrument nun aber aus, so ist der Sensor selbst defekt oder sein Steckanschluss vergammelt.
Sollte es dagegen nun nur rot blinken ohne Zeigerausschlag, ist wirklich das Instrument selbst defekt.

Gruß,
Tiemo
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Re: Temperaturanzeige LT Diesel BJ 83

Beitragvon tiemo » Dienstag 12. April 2011, 08:57

HI Tomcat!

tomcat1961 hat geschrieben:ach ich liebe meinen LT... die dicke Emma, immer für eine Überraschung gut... ich hab vorhin mal versucht, das Armaturenbrett zu demontieren, geht entweder nur mit roher Gewalt oder gibt einen Trick, ich hab die vier Schrauben wieder reingedreht... danke reicht schon... danach hab ich mal die Relais so raus und rein gesteckt... Sicherungen kontrolliert und was so der halb Elektriker sonst noch so macht... Hände über dem Kopf zusammengeschlagen über das Gebastel vom Vorgänger, der war noch Analphabet obendrein glaub ich mal... und sowas wie Elektroklebeband kannte der auch nicht... aber never change a running system hab ich mal gelernt.. also Finger weg... aber siehe da... die Temp-Anzeige funzt... aber Frage wird die Karre trotz 3 Tonnen nicht wirklich warm oder braucht der echt drei Stunden um halbwegs mal auf Temp zu kommen ??


Äh, wie jetzt? - Hast mal an allem gewackelt und nun gehts plötzlich? Das ist, nun ja, "suboptimal", wenn du Pech hast, gehts ab dem nächsten Schlagloch dann schon wieder nicht. Leider weißt du ja auf diese Art nicht, woran es nun lag. Oder hast du den Stecker-an-Masse-Test gemacht und da ging die Anzeige?

Wildes Gebastel in der Elektrik kann auch von Werkstätten sein. Wenn die langsam verzweifeln, weil sie keinen Fehler finden, machen die auch die lustigsten Dinge. Ich hatte mal das Problem, dass nach einigen km immer mein gesamtes Kühlwasser mit einem Male zum Sicherheitsdeckel rausblies. Die Werkstatt fand nichts und verdrahtete dann die elektrische Nachlaufpumpe "von Hand" neu. Als ich den Wagen dann heiß abstellen wollte, ging trotz Abziehens des Zündschlüssels weder das Licht noch der Motor aus. Den Motor hab ich dann im 5. Gang abgewürgt, einige Minuten später ging auch das Licht aus (unbeabsichtigte Coming-Home-Funktion ;-) ). Später untersuchte ich, was die da eigentlich gemacht hatten, und sie hatten quer durch den ganzen Motorraum ein rotes Kabel vom Zündkontakt zur Nachlaufpumpe gelegt. Als der Motor dann so warm war, dass der Thermoschalter für die Pumpe ansprach, versorgte der die ganze Elektrik über das rote Kabel mit Strom, wenn die Zündung aus war, erst nach Abkühlung ging alles aus... Der tatsächliche Fehler war übrigens ein Riss im Zylinderkopf und hatte recht wenig mit der Elektrik zu tun.

Die Armaturentafel ist eigentlich wirklich nur mit den 4 Schrauben befestigt. Allerdings kann man sie nach deren Lösen zunächst nur 2...3cm anheben, daran bin ich auch schon mal gescheitert. Erst wenn man die Tachowelle abgeschraubt hat, den/die Vielfachstecker hinten an den Instrumenten gelöst hat, die Luftschläuche abgezogen hat, alle Schalter abgesteckt hat, das Radio ausgebaut hat und gegebenenfalls noch den Zigarettenanzünder abgeklemmt hat, lässt sich das ganze Teil leicht raus bugsieren. Insofern kann das doch ganz schön Arbeit sein.
Nach Jahren sitzen die Vielfachstecker und die Luftschläuche oft bombenfest und man muss bis an die Zerstörung an den eigentlich empfindlichen Teilen wuchten, um sie zu lösen. Unbedingt Handschuhe tragen, es sind dort eine Menge Grate und Spitzen, an denen man sich unheimlich verletzen kann, wenn solche Teile sich dann plötzlich lösen! Vor dem Wieder-Zusammenbau unbedingt etwas Polfett an die Stecker und die Luftschläuche mit etwas Talkum bearbeiten, damit es beim nächsten Mal einfacher geht.

Beim Relais, Stecker und Sicherungen Raus- und Reinstecken unbedingt Kontakte säubern und nachbiegen, dünn mit Polfett schützen, um zukünftigem Ärger vorzubeugen. Elektro-Klebeband ist meist der größte Mist, weil der Kleber den klimatischen Gegebenheiten im Auto nicht gewachsen ist und es deswegen meist nach wenigen Monaten bis Jahren einfach wieder abfällt. Besser finde ich Kabelbinder (die gibts auch wieder lösbar!) und Isolierspirale zum Drumwickeln sowie Schrumpfschlauch.

Wenn dein Motor so lange braucht, um warm zu werden, dann ist mit großer Wahrscheinlichkeit dein Thermostat lahm geworden und schließt nicht mehr richtig. Den kann man nur austauschen.

Gruß,
Tiemo
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