Hallo Dietmar!
Pille-Ente hat geschrieben:mein LT macht mir seit einiger Zeit Ärger, qualmt stark und schwarz unter Last, sobald z.B. von ebener Straße in Steigung übergeht oder bei Beschleunigung,
die Leistung lässt auch zu wünschen übrig.
Dass sich da was verändert hat, erregt Verdacht auf einen Defekt.
Pille-Ente hat geschrieben:Er braucht rel. viel Motoröl (so ca. 1 bis 1,5 l auf 1000 km) und wird unter Last an Pass-Strecken ziemlich warm (deutlich über dem mittleren normalen Anzeigebereich), entwickelt dabei Geruch von heißem Gummi oder ähnlich.
Bis zu zwei Liter kann man lt. VW tolerieren. Allerdings, wenn das plötzlich und mit den anderen Problemen auftrat, dann könnte da was passiert sein. Schwarzer Qualm kommt von Sauerstoffmangel, falschem Förderbeginn oder defekten Düsen.
Sauerstoffmangel durch zu hoch eingestellte Fördermenge (Spaßschraube), verstellt sich aber normalerweise nicht von alleine. Bei älteren Motoren (vor 1989) auch mangelhafte Kompression aufgrund falsch eingestellter Ventile. Auch die erhöhte Betriebstemperatur spricht für zu hohe Fördermenge.
Falscher Förderbeginn sollte ja ausgeschlossen sein, wenn er korrekt eingestellt wurde (wovon auszugehen ist). Hier ist zu fragen, ob nur der Förderbeginn, oder auch die Steuerzeiten der Nockenwelle eingestellt/geprüft wurden (Lineal einlegen in Nockenwelle). Zusammen mit dem plötzlich höheren Ölverbrauch und der schlechteren Leistung könnte hier Kolbenkippen aufgrund von leichten Ventil/Kolbenkollisionen vorliegen, dadurch wäre der Motor mit jedem gefahrenen Kilometer in Gefahr.
Defekte Düsen machen neben Schwarzrauch auch meistens Klopfgeräusche, wenn er also sanft läuft, eher unwahrscheinlich.
Pille-Ente hat geschrieben:1. Einspritzpumpe von Bosch im Oktober 2021 (seither ca. 2.000 km) überarbeiten lassen, war undicht, teilweise ausgeschlagen und ziemlich verstellt,
wurde von VW-Werkstatt eingebaut und der Förderzeitpunkt eingestellt. Läuft seither wieder, aber qualmt immer noch.
2. Einspritzdüsen erst vor 8 Wochen erneuert, Düsenhalterdichtflächen vom Diesel-Send nachschleifen und Öffnungsdruck auf Standard-Werte einstellen lassen
3. Soeben den Turbo-Ladedruck wie im Reparaturbuch beschrieben im 2.Gang unter Vollgas und angezogener Bremse bei 30 kmh mit ca. 0,7 bar gemessen, also im normalenn Bereich
(allerdings nur mit Heizungs-Manometer mit Anzeigebereich 4 bar...) Seltsamerweise höre ich das sonst typische Turbo-Pfeifen nicht mehr, das war auch der Grund, warum ich den Turbo
als Verursacher in Verdacht und Luftmangel vermutet hatte.
4. Luftansaugfilter vor ca. 3.000 km gewechselt, sieht noch sehr sauber aus
Klingt alles erst mal vernünftig, der Turbolader ist wahrscheinlich in Ordnung. Selbst, wenn dieser ausfällt, wird ja weniger eingespritzt und es sollte zu keiner eklatant höheren Rußentwicklung kommen.
Pille-Ente"5. Eigen-Kompressionstest vor ca. 2.000 km mit folgenden Drücken: 30/33/33/35/33/29 bar (Der VW-Meister meinte, das wären trotz VW-Angaben zu den Verschleißgrenzen noch recht gute Werte)[/quote]
Naja, Verschleißgrenze ist 26bar, allerdings sollen die Unterschiede nicht mehr als 5bar ausmachen. Mit 35/29 bist du da eigentlich raus. Dennoch sollte der Motor so noch halbwegs rußfrei laufen.
[quote="Pille-Ente hat geschrieben:Würde mich freuen, mal wieder Tips von den Leidens- und Freudens-Genossen zu bekommen
Zunächst noch klären, ob Hydrostößel (wartungsfrei) verbaut sind oder mechanische Stößel (müssen alle 30.000km im Spiel überprüft werden, Einstellung mit Einlegeplättchen mittels Spezialwerkeug).
Dann Steuerzeiten prüfen/ggf einstellen. Leider muss dann der Förderbeginn auch wieder neu eingestellt werden. Dabei darf der Kaltstartbeschleuniger NICHT gezogen sein.
Auch mal ruhig den Förderbeginn runter nehmen (1/6 Umdrehungsweise, alte Stellung der Spaßschraube markieren!). Dabei sinkt die Leistung aber nochmals.
Dann Düsen prüfen.
Wenn das alles nix fruchtet, müsste man daran denken, auch mal die Zylinderkopfdichtung und den Zylinderkopf (Risse) zu inspizieren, was aber auf jeden Fall eine größere Reparatur ist.
Gruß,
Tiemo