Austauschmotor, Qual der Wahl

Hier sollte alles rein was irgendwie direkt mit LT-Technik zu tun hat.
Also in erster Linie technische Fragen und Antworten, aber zum Beispiel auch Tips und Tricks,Technische Umbauten etc.
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Micha-Schrauber » Sonntag 12. November 2017, 01:26

Ich glaube ja Tiemo hat im Deutschen Museum in München heimlich den Ausstellungsmotor von Au Weh fotografiert... :grin: ....naja wenn der sich nicht verändern soll, musst Du Erwärmung vermeiden...d.h. LT nur schieben :grin:
Ja sieht schon klasse aus Tiemo :doppel_top:

@ Dietmar,
das mit dem Zug, der fehlende Einfass, war bei mir auch. Ich habe dann erst mal bischen Sekundenkleber auf die Drähte geträufelt, ohne den Innendraht mit festzukleben, aber das hat nicht lange gehalten. Dann habe ich von einem kleinen Aluröhrchen einen cm abgesägt, den Rand etwas nach innen umgebördelt mit einem kleinen Hämmerchen, und das dann darübergeschoben u. festgeklebt. Ist Jahre her, und hält noch. Könnte mir vorstellen, von einem stabilen Kugelschreiber das sich verjüngende vordere Stück abgesägt und drübergeschoben und verklebt, hält das auch zusammen, und es hat kleines Loch um den Zug da rauskommen zu lassen.

Gruß,
Micha
Schönen Gruß aus Mainz am Rhein !
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon tiemo » Sonntag 12. November 2017, 02:05

Moin Micha!

Micha-Schrauber hat geschrieben:[color=#0000FF]Ich glaube ja Tiemo hat im Deutschen Museum in München heimlich den Ausstellungsmotor von Au Weh fotografiert... :grin: ....naja wenn der sich nicht verändern soll, musst Du Erwärmung vermeiden...d.h. LT nur schieben :grin:


Alles nur eine Frage der Kühlung! Ich habe da an eine Kühlung mit flüssigem Helium gedacht...

Nein, das ist nicht der Motor aus dem Museum, genaugenommen ist es sogar ein Volvo-Motor MKB "DN", zumindest Teile davon - das macht sich bemerkbar bei diversen Öffnungen für Ölpeilstab und Kühlwasseranschlüsse, die nicht dort sitzen, wo man sie beim LT erwartet - einige sind zu viel, andere hingegen fehlen wieder...
Der Block ist übrigens eine milde Gabe von Chris aus dem anderen Forum von vor Jahren, die nun endlich doch noch zu Ehren kommt. Wegen der Anschlussproblematik wäre sie fast als Bierflaschenständer für die Werkstatt geendet, aber der ursprünglich in dem Motor verbaute Block ist dermaßen ausgenudelt gewesen, dass man da fast schon 0.7l-Flaschen reinstellen kann. Er war mir als "guter Motor" mit montiertem Kopf, aber ohne Riementrieb verkauft worden, sodass ich nicht sofort testen konnte - ich sag nur 16bar... Da auch der Kopf multipel gerissen und somit Schrott war, ebenso wie die Kolben und die Ölpumpe und aufgesetzte Ventile, sind von diesem Motor nun eigentlich nur noch die Kurbelwelle und die Pleuel sowie Kleinteile drin. Die Kurbelwelle deswegen, weil sie das größere Pilotlager aufnehmen kann, sonst hätte ich da auch lieber die vom Chris genommen, die noch im Block steckte. Kopf und Kolben sind fabrikneu.
Diese unvorhergesehenen Komplikationen sind auch die Ursache dafür, dass ich nicht am Bodenseetreffen war...

Gruß,
Tiemo
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Pille-Ente » Sonntag 12. November 2017, 10:53

Hallo Micha,
danke für deine Tips, denke, das werde ich auch so probieren und ein wenig improvisieren.
Habe gerade den neuen Test mit voll gezogenem Kaltstart-Beschleuniger gemacht. Leider ist das mit dem sauberen Abschluss des Drahtzugs wohl noch mein kleineres Problem:
Blaugrauer Rauch, der kaum aufhören will. Hab dann abgebrochen, als von Weitem sich ein Fußgänger näherte und ich sowohl böse Blicke als seinen Erstickungstot vermeiden wollte...
Auf deutsch: die Suche geht weiter.

Hallo Tiemo,
deine Geschichte mit deinem Motor ist ein wenig tröstlich, wenn ich sehe, dass auch einem Tiemo so etwas passiert und er sich ein faules Ei in´s Nest legen lassen hat.
Vielleicht zurück zu meiner Baustelle, wonach würdest du als nächstes schauen?
Einstellung der ESP? Kann die sich so schnell verstellen, von einem auf den anderen Tag?
Grüße aus dem Schwabenländle,
Dietmar
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon tiemo » Sonntag 12. November 2017, 11:31

Moin Dietmar!

Also halten wir mal fest, "was bisher geschah", ich verliere nämlich langsam den Überblick ;-) :
- Der KSB-Zug ist zwar nicht in Ordnung, aber der Hebel an der ESP bis Anschlag nach vorne gezogen (?)
- Neue Düsen
- Neue Glühkerzen, die alle Spannung erhalten (?)
- Keine Luft in der Plastikleitung direkt vor der ESP (?)
- Ventilspiel noch nicht überprüft (?)
- Steuerzeiten/Förderbeginn noch nicht überprüft (?)
- Zahnriemen vor kurzem "gemacht" (?)

Ich bitte um Bestätigung!

Was zB. passiert sein könnte: Beim Einstellen des Förderbeginns war der KSB-Zug schon defekt und daher der Hebel an der ESP nicht richtig in der hinteren Position. Dadurch wird dann ein falscher Förderbeginn eingestellt, obwohl die Messuhr den richtigen anzeigt. Besonders bei tiefen Temperaturen führt das dann zu holprigem Motorstart mit Qualm. Bei warmem Motor fehlt im oberen Drehzahlbereich Leistung.
Das Ventilspiel sollte überprüft werden, falls es ein "früher" DV mit Einstellplättchen (Umstellung ca. Sommer 1987) ist. Ventile mit "Nullspiel", das sich durch Verschleiß im Lauf der Zeit einstellt, schließen nicht richtig und machen Kompressionsprobleme, die sich ebenfalls in holprigem Lauf mit Qualm äußern können.

Gruß,
Tiemo
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Pille-Ente » Sonntag 12. November 2017, 14:06

Hallo Tiemo, hier meine erste Rückmeldung:
- Der KSB-Zug ist zwar nicht in Ordnung, aber der Hebel an der ESP bis Anschlag nach vorne gezogen (?)
ja
- Neue Düsen
- Neue Glühkerzen, die alle Spannung erhalten (?)
Spannung ja, gerade nochmal geprüft, aber nur schlappe 9V, die Batteriespannung bricht auch beim Vorglühen
stark ein auf 11 V, obwohl diese ziemlich neu ist, das scheint wohl das Problem zu sein
- Keine Luft in der Plastikleitung direkt vor der ESP (?) nein
- Ventilspiel noch nicht überprüft (?) nein
- Steuerzeiten/Förderbeginn noch nicht überprüft (?) nein
- Zahnriemen vor kurzem "gemacht" (?) ja, beim Einbau

Elektroprobleme habe ich mit dem LT schon seit geraumer Zeit, irgendwo ein Kriechstrom, den ich noch nicht gefunden habe.
Danke für deine Nachfrage, auf die Spannung an den Glühkerzen wäre ich jetzt nicht mehr gekommen, nachdem ich gestern noch
über 12 V beim Glühen gemessen hatte.

Gruß, Dietmar
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Pille-Ente » Sonntag 12. November 2017, 14:15

der Seilzug von der KSB bzw. die Außenhülle lässt sich nicht ganz reinschieben, da fehlen ca. 15 bis 20 mm,
trotz gelöster Klemmschraube am KSB-Verstellhebel. Gerade so, als würde da etwas drinstecken.
Mir scheint, in meinem LT ist gerade der Wurm drin und ich bin von Würmern umzingelt, Baustellen, wo ich nur hinschaue..
Aber aufgeben is´nich,
Gruß Dietmar
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon tiemo » Sonntag 12. November 2017, 18:19

Hallo Dietmar!

Pille-Ente hat geschrieben:der Seilzug von der KSB bzw. die Außenhülle lässt sich nicht ganz reinschieben, da fehlen ca. 15 bis 20 mm,
trotz gelöster Klemmschraube am KSB-Verstellhebel. Gerade so, als würde da etwas drinstecken.


Das kann sein, wenn der Motor ungünstig stehengeblieben ist, dann geht das ziemlich schwer. Am einfachsten ist der Zug zu bewegen, während der Motor rotiert, sei es aus eigener Kraft oder per Anlasser.

Gruß,
Tiemo
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon tiemo » Sonntag 12. November 2017, 18:27

... und noch mal huhu!

Pille-Ente hat geschrieben: Spannung ja, gerade nochmal geprüft, aber nur schlappe 9V, die Batteriespannung bricht auch beim Vorglühen
stark ein auf 11 V, obwohl diese ziemlich neu ist, das scheint wohl das Problem zu sein


Naja, bei der ganzen Probiererei muss man die Batterie zwischendurch immer mal wieder ans Ladegerät hängen, vor allem, wenn da auch noch ein Kriechstrom ist. Ich meinte eigentlich eher, ob die Spannung auch an allen 6 Kerzen ankommt und nichts unterbrochen ist. Der Kriechstrom muss allerdings schon ziemlich groß sein, um die Batterie so schnell zu entladen. Diodenplatte an der LIMA?

Pille-Ente hat geschrieben:- Ventilspiel noch nicht überprüft (?) nein
- Steuerzeiten/Förderbeginn noch nicht überprüft (?) nein
- Zahnriemen vor kurzem "gemacht" (?) ja, beim Einbau


Dann wäre die nächste Überprüfung die Kontrolle des Ventilspiels (Ventildeckel runter, mit Fühlerblattlehre prüfen) und des Förderbeginns bei sicher 100% nach hinten gedrücktem KSB-Hebel an der ESP (Zentralschraube zwischen den Leitungen raus, Messuhr mit 2mm Vorspannung rein, Motor langsam Richtung OT1 drehen und an geeigneter Stelle die Messuhr nullen, weiter auf OT1 drehen und Wert ablesen).

Gruß,
Tiemo
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Pille-Ente » Sonntag 12. November 2017, 19:32

auch nochmal hallo!
Ja, wollte schon an allen Glühkerzen messen, habe aber nach der 2. Glühkerze aufgehört, als diese auch nur 9 V hatte.
Verstehe ich eigentlich nicht, da ich die ganze Nacht und noch während des Messens das Automatik-Ladegerät an der Starterbatterie dran hatte. Wenn hier nicht so bescheidenes Sauwetter gewesen wäre, hätte ich mal schnell überbrückt und nochmal probiert. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es vielleicht doch "nur" an der zu niedrigen Spannung liegt.
So konnte ich mich im Keller um mein zerfressenes Gaspedal kümmern und hab mal wieder den Rauchmelder ausgelöst.

Um die Stromversorgung muss ich mich wohl zuerst kümmern und dem nachgehen.
Du hast bestimmt (hoffentlich) wieder eine Hinweis für mich, wo ich nachlesen kann, wie ich die Diodenplatte an der LiMa prüfen kann?
Das Schöne am LT ist ja auch, dass seltenst Langeweile aufkommt.
Deine Empfehlung für die weitere Störungssuche am Motor ist gespeichert, aber zuerst sollte wohl die Spannung vorhanden sein.
Ich hoffe, dass ich ich dich nicht nerve mit meinen Problemchen.

Hast du dein schönes Motörchen in Betrieb nehmen können?
Gruß Dietmar
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon tiemo » Sonntag 12. November 2017, 20:13

Hallo Dietmar!

Pille-Ente hat geschrieben:Um die Stromversorgung muss ich mich wohl zuerst kümmern und dem nachgehen.
Du hast bestimmt (hoffentlich) wieder eine Hinweis für mich, wo ich nachlesen kann, wie ich die Diodenplatte an der LiMa prüfen kann?


Das habe ich jetzt aus dem Stehgreif leider nicht. Ich würde wie folgt vorgehen: Masseband abklemmen, stattdessen das Amperemeter dazwischen. Das wird dann den Kriechstrom anzeigen. Nun nacheinander die Sicherungen herausnehmen, evt. geht bei einer der Kriechstrom plötzlich aus. In dem Kreis ist der Übeltäter. Falls nicht, dann ist einer der unabgesicherten Kreise Schuld. Relais nacheinander ziehen, Limakabel am Anlasser abklemmen (Vorsicht, Kurzschlussgefahr!). So wird sich das Problem hoffentlich eingrenzen lassen.

Pille-Ente hat geschrieben:Hast du dein schönes Motörchen in Betrieb nehmen können?


Leider bin ich heute noch nicht an die Garage gekommen, Familie war angesagt. Töchterlein hatte eine Veranstaltung mit Elternpräsenz, dazu musste auch noch gebacken werden - mal sehen, der Abend ist ja noch jung...
Naja, wird wohl morgen vormittag werden, aber vielleicht schon vorbereiten.

Gruß,
Tiemo
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Pille-Ente » Sonntag 12. November 2017, 20:56

Hallo Tiemo,
nochmal besten Dank, habe nun mit deiner Aufgabenliste voraussichtlich die nächsten Tage zu tun, sofern ich die Woche über dazu komme oder das Wetter mich nicht ausbremst. Muss leider alles an der Straße machen. Wenn´s nicht so ernst wäre, könnte man unter diesen Umständen auf den Klimawechsel hoffen..
Erst mal schönen restlichen Sonntag!
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Tomturbo1958 » Montag 13. November 2017, 20:33

Servus!

Leute, ich verstehe eines nicht, momentan beschwert sich jeder zweite über Startprobleme und Rauch. Warum probiert Ihr nicht mit dem Starthilfekabel direkt auf die Glühstifte eine Brücke zu legen? Wenn's trotzdem raucht dann sind es die Glühstifte oder lasst die Glühanlage in Ruhe!
Der Dieselmotor ist ein Selbstzünder, der benötigt eine gute Starterdrehzahl! Mit einem lahmen Starter und oder lahmen Akku funktioniert das den ganzen Sommer, jetzt muß der Starter schon wirklich zügig durchdrehen!
Bitte schaut Euch meine anderen Beiträge der letzten Tage an!

Grüße
Thomas
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Pille-Ente » Montag 13. November 2017, 21:31

Hallo Thomas,
deinen Hinweis zum Starter habe ich schon noch im Hinterkopf, momentan scheint es ja wohl auch die Starterbatterie zu sein, die schwächelt oder allgemein die Elektrik mit dem leidigen Kriechstrom. Ich habe gerade einige Baustellen offen und muss die jetzt Stück für Stück abarbeiten.
Kann man den Anlasser selbst prüfen oder muss der ausgebaut zum Bosch-Dienst oder sonstigem Auto-Elektriker zum Durchchecken?
Prüfen dürfte ja wohl nicht die Welt kosten, oder? Lässt sich der normalerweise wieder instandsetzen oder kann ich gleich einen neuen einplanen? Den könnte ich ja auch bei bei Sch..wetter schnell ausbauen und mal in die Werkstatt bringen, damit ich weiterkomme.
Grüße, Dietmar
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Tomturbo1958 » Montag 13. November 2017, 23:11

Servus!

Ich behaupte nicht das Dein Starter kaputt ist! Wahrscheinlich wird der Boschdienst nichts in Richtung zu langsam beanstanden. Mein originaler Starter hatte fallweise nicht eingerückt, deshalb habe ich ihn liebevoll überholt, Kollektor überdreht, Freilauf und Magnetschalter getauscht usw. Ich war lange Zeit zufrieden damit. Letztens habe ich ihn getötet. Ich habe nach dem Starten Gas gegeben, als er noch nicht ausgerückt hatte, was sein sofortiges dahinscheiden bedeutet hat.
Ich wollte mir kurzfristig vom Boschdienst einen originalen Tauschstarter besorgen. Dort hat man mir einen baugleichen Nichtboschstarter, neu angeboten und ich habe zugeschlagen. Der dreht viel freudiger durch, der Motor startet sofort, es raucht fast nicht und glühen muß ich nur beim ersten Kaltstart.
So Du die Möglichkeit hast, kannst Du anschleppen, dann müsstest Du den selben Effekt bemerken. Ich glaube, bevor Du alles rund um den Motor untersuchst solltest Du überprüfen, ob er mit dem Starthilfekabel auf den Glühstiften gut startet, bzw ob einfach nur die Drehzahl zu langsam ist!?

Ein Selbstzünder zündet selbst, ohne Fremdzündung, nur durch die Kompression! Die Glühstifte helfen die Kettenreaktion zu starten, aber die Kompression muß stattfinden und das benötigt eine gewisse Mindestgeschwindigkeit! Auch bei einem gesunden kalten Motor geht Kompressionsdruck verloren.

Trotzdem ist die originale Verkabelung etwas schwach, deshalb habe ich den 30iger zur Zentralelektrik verstärkt und auch alles rund um die Glühanlage verbessert. Die Glühanlage nimmt 100 Ampere und fällt sofort auf 50 ab, der Starter nimmt 300 Ampere und mehr, da hat Deine Batterie einiges zu leisten!

Ich hoffe Dir geholfen zu haben und würde mich über eine Erfolgsmeldung freuen!

Grüße
Thomas
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Pille-Ente » Dienstag 14. November 2017, 19:03

Hallo Thomas,
besten Dank für deine Rückmeldung! Ich habe deinen Tip auch nicht als Ferndiagnose verstanden und bin dankbar für die Rückmeldungen. Ich werde morgen trotzdem mal in der Bosch-Werkstatt nachfragen, was eine Überprüfung kostet.
Ich habe gestern auch noch bei KFZ-Teile24 und Autoteile Teufel nach dem Anlasser geschaut. Hätte ich, ehrlich gesagt, teurer vermutet. 213 € für den Original-Bosch bzw. 155 € für einen von Hella wäre nicht mein finanzieller Ruin, wenn´s die Lösung wäre...
Hat jemand Erfahrungen mit Bauteilen von Hella? Ist eigentlich kein No-Name im Elektrobereich, oder?

Werde aber trotzdem erst einmal die Batterie testen lassen und dann hoffe ich immer noch, dass ich meinem LT mit den neuen Düsen und Glühkerzen und kräftiger Batterie das Rauchen abgewöhnt habe.

Sag mir bitte noch, was es mit dem 30-er zur Zentral-Elektrik auf sich hat. Vielleicht stehe ich ja nur auf dem Schlauch, aber sagt mir momentan nicht viel.

Grüße,
Dietmar
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon tiemo » Dienstag 14. November 2017, 19:32

Hallo Dietmar!

Pille-Ente hat geschrieben:Sag mir bitte noch, was es mit dem 30-er zur Zentral-Elektrik auf sich hat. Vielleicht stehe ich ja nur auf dem Schlauch, aber sagt mir mome.3
ntan nicht viel.


Ich springe da mal rein...
Tom meint das doppelte Kabel von der Batterie zur ZE. Wenn du an der Polklemme des Pluspols schaust, wirst du drei Leitungen finden, eine ganz dicke, schwarze zum Anlasser, und zwei dünnere, rote, die parallel zur ZE führen. Wenn die Kabelschuhe der beiden Leitungen vergammelt sind und die Kabel an den Enden ebenfalls, dann können das für erheblichen Spannungsabfall an der ZE führen. Diese Leitungen, ebenso die doppelte Leitung zum Vorglührelais und die Leitung zum ZAS (Zündanlass-Schalter) stecken alle im Feld "H" hinten an der ZE auf Steckplätzen für 9.5mm-Flachstecker, die alle von einem einzigen, eingenieteten Blech ausgehen und dieses mit Klemme 30 (Dauerplus) verbinden. Daher die Bezeichnung "30-er". Da kann es Spannungsabfall bis hin zum Schmoren geben, denn da muss der ganze Glühstrom von 100A auf ca. 70A fallend, drüber. Aber natürlich auch am Relais oder den Leitungen zum Streifensicherungskasten oder dann rüber zu den Verteilerschienen an den Kerzen kann es Spannungsabfall geben.

Hella ist eine gute Marke, unter anderem Originalausstatter für den LT, zB. Scheinwerfer, Spiegel, Leuchten etc.

Wenn du wissen willst, ob dein Anlasser zu langsam dreht, dann kannst du mir auch gerne mal ein Filmchen schicken, das du mit Smartphone o.ä. aufnehmen kannst, ich kann das Geräusch dann mit dem Geräusch meiner Anlasser vergleichen und dir sagen, ob das die Ursache für die Startprobleme sein können. Ich finde immer, ohne Diagnose sollte man nicht anfangen, mit Teilen um sich zu werfen.

Gruß,
Tiemo
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Pille-Ente » Dienstag 14. November 2017, 21:01

Hallo Tiemo,
das mit dem Video ist eine super Idee, habe ich gleich in die Tat umgesetzt und die Bordbatterie als Starthilfe dazugeschaltet.
Wie kann ich dir das Videos zukommen lassen?
(Habe jetzt fast Hemmungen, dir das zu senden, nachdem ich deinen Museums-Motor bewundert habe)
Grüße,
Dietmar
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon tiemo » Dienstag 14. November 2017, 23:39

Hallo Dietmar!

Ich habe dir meine Kontaktdaten in die PN (persönliche Nachrichten) geschrieben.

Gruß,
Tiemo
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Tomturbo1958 » Mittwoch 15. November 2017, 20:09

Servus Dietmar!
Eine Startbatterie welche einmal unter 12 Volt entladen wurde, hat bereits einen Schaden. Wenn das mehrmals passiert und die Batterie auch nicht mehr ganz neu ist, wird sie vermutlich kaputt sein. Eine Startbatterie ist für kurze sehr hohe Ströme konstruiert und sollte nach einer Entladung (Startvorgang) sofort geladen werden.
Eine Versorgungsbatterie ist Zyklenfest, sie darf entladen, sollte aber trotzdem möglichst bald wieder aufgeladen werden. Eine zyklenfeste Batterie sollte möglichst nicht unter 50% und nur mit kleinen Strömen entladen werden.
Wenn Du mit deiner Versorgungsbatterie Starthilfe gibst, wirst Du bald zwei defekte Batterien haben!
Es würde mich freuen zu hören, wie es Dir mit dem "Starterdrehzahltest" ergangen ist?
Ich wollte Dich keinesfalls zum Kauf eines Starters verleiten! Ich erkenne das einige Kollegen im Forum mit Startschwierigkeiten und Rauch kämpfen. Es wird beim Förderbeginn und sonst wo gesucht, wo doch die Motore bei warmen Temperaturen gut laufen. Jetzt kommt es einfach nur auf einen gesunden Starter und eine gesunde Batterie an!
Grüße
Thomas
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Pille-Ente » Mittwoch 15. November 2017, 22:05

Hallo Thomas,
meine Bord-Batterie ist eine übliche Starterbatterie, insofern sollte es mit der Überlastung im Starter-Modus keine Probleme geben.
Dass die Starterbatterie nicht das Optimale für eine Bordbatterie ist, ist schon klar, hatte sich aber irgendwie so ergeben und lief die letzten Jahre relativ problemlos.
Habe Tiemo eben erst das Video des gestrigen Starts gesendet und bin auch gespannt auf seine Beurteilung.

Meine Hoffnung ging dann aber gestern beim Startversuch baden, der Motor qualmt nach wie vor, wobei ich das aufgrund der Dunkelheit nicht so wirklich gut vergleichen konnte, aber mal sehen, das Thema des Anlassers ist ja auch noch nicht durch.

Grüße, Dietmar
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon tiemo » Donnerstag 16. November 2017, 00:24

Hallo Dietmar!

Ich habe, deine Erlaubnis vorausgesetzt, den Clip mal unter http://dev-0.dyndns.org/Material/Auto/vlc-record-2017-11-15-20h43m23s-IMG_1236.MOV-.avi online gestellt, damit alle mithören und -sehen können.

Für mich klingt der Anlasser problemlos.
Der Motor springt auch willig und auf allen Zylindern an, dann aber bricht die Drehzahl ein und schwingt. Also Glühanlage und Förderbeginn auch ok, Kompression ausreichend. Dann liegt es meist an einer mangelhaft gefüllten Einspritzpumpe, sprich, Kraftstoffproblem.
Wenn du keine Blasen im Zulauf hast, dann ist im Zulauf was verstopft (Kraftstofffilter, Wasserabscheider, Tankentnehmer, Leitungen, Versulzung bei Sommerdiesel im Winter).
Oder OUT-Schraube (am Rücklauf) und normale Hohlschraube (am Vorlauf) sind vertauscht. Dann trat das Problem direkt nach einer Schrauberaktion auf, bei der die Kraftstoffleitungen von der ESP abgenommen waren.
Oder die OUT-Schraube hat sich zugesetzt, sodass die ESP ihre Luft nicht mehr los wird.
Oder die ESP selbst hat einen Schaden, fördert zu wenig Kraftstoff aus dem Tank oder der Regler ist zugesetzt (meist Standschaden, wenn die ESP lange Zeit nicht benutzt wurde und Feuchtigkeit eindringen konnte).
Ganz andere Möglichkeit, wenn das Verhalten nach einem Zahnriemenwechsel bzw. Einstellung des Förderbeginns sofort und plötzlich so auftrat wäre, dass die ESP beim falschen OT1 fördert, also die ESP gegenüber der Nockenwelle um 180° verdreht ist. Dann zeigt die Kurbelwelle am Getriebe ebenfalls die OT1-Marke, aber der Schlitz in der Nockenwelle steht zwar waagrecht zum Zylinderkopf, aber in der tieferen Stellung.
Wenn der Motor nach dem Start stehenbleibt, schlägt dann eine Luftblase zurück in die Vorlaufleitung und bleibt dann dort stehen? Das wäre eindeutig OUT-Schraube oder sehr viel eingesaugte Luft aus dem Bereich Druckregler / Wellendichtring der ESP.

Gruß,
Tiemo
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Re: Austauschmotor, Qual der Wahl

Beitragvon Pille-Ente » Donnerstag 16. November 2017, 20:38

Hallo Tiemo,
damit hast du aus meiner Sicht, sofern noch nicht längst geschehen, dir den Titel als LT-Flüsterer oder Dr.LT erworben!
Wow, erst einmal besten Dank für deine ausführliche Beurteilung, bin beeindruckt über so viel Sachverstand!
Also werde ich als nächstes mal der Kraftstoffversorgung versuchen, auf die Spur zu kommen und besorge gleich mal einen neuen Kraftstofffilter.
Nachdem das massive Qualmen recht plötzlich aufgetreten ist und ich vorher nicht am Motor oder der ESP geschraubt habe, werde ich die damit verbundenen Fehlerquellen erst einmal beiseite lassen.
Ich glaube, jetzt muss ich mir wirklich ein To-Do-Liste mit Prioritäten erstellen, damit ich auch nix vergesse.

Also, nochmal vielen Dank und ich melde mich natürlich, wenn es dann hoffentlich Erfolge zu vermelden gibt.

Grüße, auch an die netten anderen LT-Freunde, die mir Ihre Tipps zukommen lassen haben als auch die zahreichen Mit-Verfolger meiner kleinen, unfreiwilligen Kennenlerntour des Innenlebens meines LT 28!
Dietmar
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