unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

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unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon Reisefreund » Mittwoch 4. Oktober 2017, 16:56

Hallo Leute,

ich brauche mal wieder euren Rat.
Ich habe gestern angefangen meinen Zahnriemenwechsel zu machen. Bin allerdings noch nicht sehr weit gekommen. Das Ausbauen der Luftleitbleche am Kühler ist echt eine Fummelei.
So nun aber mal zu meinen Fragen:

- Ich muss neue Kühlerflüssigkeit verwenden, zumindest einige Liter, da ich mich mit dem Auffangen sehr dumm angestellt habe. Besser alles neu oder ist Mischen okay? Was genau sollte man verwenden? Im Wiki habe ich 13 Liter gelesen. Ich nehme an, dass die Angabe passt.
- Ich habe ein mir unbekanntes Bauteil entdeckt. Und zwar hängt es am unteren Luftleitblech des Kühlers, in Fahrtrichtung rechts. Es gehen zwei etwa 2,5cm starke Kühlerschläuche ran und ein stecker mit zwei Kabeln. Das Teil sieht aus wie eine elektrische Pumpe. ähnlich wie diese https://www.atp-autoteile.de/de/product ... gL9MvD_BwE
Ich habe aber keine Standheizung. Gehört da so ein Teil hin? Gibt es ein elektrisches Nachwälzen, wenn der Motor abgestellt ist? Habe ich allerdings noch nie gehört.

Ich danke euch

Der Reisefreund
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon tiemo » Mittwoch 4. Oktober 2017, 17:23

Hallo Reisefreund!


Reisefreund hat geschrieben:Ich habe gestern angefangen meinen Zahnriemenwechsel zu machen. Bin allerdings noch nicht sehr weit gekommen. Das Ausbauen der Luftleitbleche am Kühler ist echt eine Fummelei.


Meist bereiten nur vergammelte Schrauben Probleme. Eigentlich ist es ganz einfach: Die Schrauben entfernen, die oberes und unteres Blech verbinden. Dann links und rechts die Halteschrauben zum Kühler entfernen. Den Gummiring über den Blechrand heben, und dann kommt es auch schon...
Das obere Blech kann ja drin bleiben.


Reisefreund hat geschrieben:- Ich muss neue Kühlerflüssigkeit verwenden, zumindest einige Liter, da ich mich mit dem Auffangen sehr dumm angestellt habe. Besser alles neu oder ist Mischen okay? Was genau sollte man verwenden? Im Wiki habe ich 13 Liter gelesen. Ich nehme an, dass die Angabe passt.


Wenn das Kühlwasser nicht noch jungfräulich aussieht, viel verloren ging oder man nicht weiß, welches vorher drin war, am besten mal bei dieser Gelegenheit ganz neu machen (und sich merken, was man verwendet hat). Nicht alle Kühlmittel sind mit jedem mischbar. Die Gelegenheit sollte man auch mal zu einer ausgiebigen Spülung des Kühlsystems mit klarem Wasser nutzen, und wenn viel Kalk sichtbar ist, auch mal gründlich entkalken. Der LT ist nicht sehr anspruchsvoll, was die Kühlflüssigkeitsqualität angeht, es geht fast alles, was für gemischte Motoren aus Grauguss und Aluminium geeignet ist. Die Farbe kann man sich inzwischen auch aussuchen. Mehr dazu steht im WIKI.

Reisefreund hat geschrieben:- Ich habe ein mir unbekanntes Bauteil entdeckt. Und zwar hängt es am unteren Luftleitblech des Kühlers, in Fahrtrichtung rechts.


Das ist eine elektrische Nachlaufpumpe, die bei den letzten Baujahren serienmäßig war. Sie geht nur bei Überschreiten einer bestimmten Kühlwassertemperatur und bei abgestelltem Motor an.

Gruß,
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon Reisefreund » Mittwoch 4. Oktober 2017, 17:31

Hallo Tiemo,

danke für deine prompte Antwort.
Ich habe meinen LT nicht auf der Hebebühne und mache den Wechsel von oben. Deshalb muss das obere Blech raus. Da musste ich mich ein bisschen verrenken, geht aber auch.
Ich werde komplett neue Kühlflüssigkeit verwenden und wie du meintest auch mal "klarspülen".
Heizung auf an, unteren Kühlerschlauch abziehen und bei laufendem Motor immer neues Wasser nachkippen? Geht das so? Wäre jetzt meine erste Idee.
Kann/Darf man das bedenkenlos in Gulli laufen lassen? Oder lieber in einer Waschkabine machen? Oder alles auffangen und entsorgen?

Mich würde ja sehr interessieren ob die Nachlaufeinrichtung noch geht. Eine Idee, wie ich es testen kann? Ohne den Motor mit brutaler Gewalt hochzuheizen und dann abzustellen.

Vielen Dank
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon tiemo » Donnerstag 5. Oktober 2017, 18:37

Hallo Reisefreund!

Reisefreund hat geschrieben:Ich habe meinen LT nicht auf der Hebebühne und mache den Wechsel von oben. Deshalb muss das obere Blech raus. Da musste ich mich ein bisschen verrenken, geht aber auch.


Ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll, weil der Kühler ja schräg im Weg steht. Von oben hast du keine Möglichkeit, an der Kurbelwelle zentral ein größeres Werkzeug anzusetzen, um Kühlerlüfter und Riemenscheibe/Schwingungsdämpfer zu lösen. Die Zentralschraube ist mit 460Nm angezogen und nach vielen Jahren geht sie eher noch schwerer auf. Hast du eine Anleitung, die den Wechsel von oben beschreibt?
Ich mache den Wechsel auch ohne Hubbühne, ich fahre den LT dazu lediglich auf Rampen. Da ist dann genug Platz drunter, um alles zu erledigen.


Reisefreund hat geschrieben:Ich werde komplett neue Kühlflüssigkeit verwenden und wie du meintest auch mal "klarspülen".
Heizung auf an, unteren Kühlerschlauch abziehen und bei laufendem Motor immer neues Wasser nachkippen? Geht das so? Wäre jetzt meine erste Idee.
Kann/Darf man das bedenkenlos in Gulli laufen lassen? Oder lieber in einer Waschkabine machen? Oder alles auffangen und entsorgen?


Außer ein wenig Rost ist an dem Wasser wenig auszusetzen, ich denke, man kann es einfach in den Gulli laufen lassen. Der Motor muss nicht unbedingt drehen, es reicht, da ordentlich wasser durchlaufen zu lassen. Den Kühlerschlauch muss man auch nicht abziehen, der LT hat ja am Kühlerflansch eine Ablassschraube.

Reisefreund hat geschrieben:Mich würde ja sehr interessieren ob die Nachlaufeinrichtung noch geht. Eine Idee, wie ich es testen kann? Ohne den Motor mit brutaler Gewalt hochzuheizen und dann abzustellen.


Ein Problem ist, dass die Pumpe fast nicht zu hören ist, selbst, wenn sie arbeitet. Ich sehe gerade, beim LT kann die Pumpe immer laufen, auch bei aktivem Motor. Oben am Wasserrohr gibt es einen Temperaturschalter mit einem braun/weißen Kabel. Stecker abziehen und dieses Kabel gegen eines der braunen oder Masse brücken, dann läuft die Pumpe. Ob der Schalter noch schaltet, kann man ohne Hochheizen des Motors nur am ausgebauten Schalter testen, indem man ihn aufheizt. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, schaltet er bei 105°C, das wird mit Wasser schwierig...
Wenn du den Schalter ausbaust (Federklammer drücken, rausziehen), kann es sein, dass du hinterher eine neue Dichtung benötigst. Außerdem kommt natürlich Kühlwasser nach, wenn welches drin ist.

Gruß,
Tiemo
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon Reisefreund » Donnerstag 5. Oktober 2017, 23:12

Hallo Tiemo,

ich habe keine Anleitung für das Wechseln von oben. Ich habe das Wiki allerdings so interpretiert, dass es auch möglich wäre.

Ich habe Sitzbank und Motorabdeckung ausgebaut, dann Ausgleichsbehälter, oberes Luftleitblech und dann von unten die vordere Motorwanne.

Heute habe ich mir einen massiven Gegenhalter geschweißt, dieser hat einen sehr langen Hebel, welcher gegen den Boden abstützt. Dann konnte ich die Zentralschraube von oben lösen. Das hat sogar sehr gut geklappt, es war noch etwas Platz zum Kühler.
Was dann heute nicht geklappt hat, war die vier Schrauben im Schwingungsdämpfer zu lösen. Es lag nicht am Platz, sondern am passenden Werkzeug. Ich hatte mit Inbus gerechnet, es scheint aber xzn zu sein. Weißt du zufällig, welche Größe?

Vielen Dank. Ich berichte weiter, ob alles geklappt hat.
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Selbstgebauter Gegenhalter
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon tiemo » Donnerstag 5. Oktober 2017, 23:35

Hallo Reisefreund!

Reisefreund hat geschrieben:Heute habe ich mir einen massiven Gegenhalter geschweißt, dieser hat einen sehr langen Hebel, welcher gegen den Boden abstützt. Dann konnte ich die Zentralschraube von oben lösen. Das hat sogar sehr gut geklappt, es war noch etwas Platz zum Kühler.


Dann scheint das also zu funktionieren - ich habe es noch nie ausprobiert, aber es kam mir immer extrem knapp vor ;-)

Reisefreund hat geschrieben:Was dann heute nicht geklappt hat, war die vier Schrauben im Schwingungsdämpfer zu lösen. Es lag nicht am Platz, sondern am passenden Werkzeug. Ich hatte mit Inbus gerechnet, es scheint aber xzn zu sein. Weißt du zufällig, welche Größe?


Es ist ein normaler 6-er Inbus. Das Lösen klappt meist besser, bevor man die Zentralschraube löst, da der Dämpfer dann definiert sitzt, durch den Gegenhalter sicher festgehalten wird und die Zentralschraube wohl den Dämpfer durch das brachiale Moment etwas zu Gunsten des Lösens verformt. Wichtig ist, nicht irgendwie mit den hakenförmigen Inbusschlüsseln zu probieren, sondern eine Nuss in gutem Zustand zu verwenden und sicher zu stellen, dass diese auch ganz im Inbus-Sitz steckt. Wenn alle Stricke reißen, opfere die Zahnriemenscheibe, indem du diese einige mm vom Schwingungsdämpfer (die Anlaufscheibe für den Riemen gehört noch zu diesem, mach ihn nicht kaputt!) an den Gewinden mit der Flex einschneidest. So ein neues Zahnriemenrad kostet ca. 15EUR, gibts zB. von Febi. Auf jeden Fall auch neue Inbusschrauben verwenden. Ich hatte auch gerade das Vergnügen und habe bei VW 13EUR für die 4 Schrauben geblecht. Das geht im Zubehör sicher auch preiswerter. Auf jeden Fall aber wieder hochfeste Schrauben (12.9) nehmen, denn auch deren Inbus-Aufnahme ist fester und dreht nicht so leicht rund.

Gruß,
Tiemo
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon Reisefreund » Montag 9. Oktober 2017, 22:56

Heute ging es weiter mit dem Zahnriemenwechsel. Dabei sind eine Reihe Probleme aufgetreten.
Zunächst waren die vier Schrauben im Schwingungsdämpfer keine Inbus Schrauben, sondern XZN Verzahnt. Mit dem passenden Werkzeug habe ich zwei rausdrehen können, zwei habe ich rund gedreht...super
also den Kühler noch ausgebaut und von unten die Schrauben aufgebohrt. Das hat auch ganz gut geklappt. Ich denke es waren nicht die Original Schrauben. Ich würde da wieder 6er Inbusschrauben reinmachen.

Jetzt habe ich noch einige weitere Fragen und Probleme:

Bei dieser gesamten Maßnahme habe ich den Schwingungsdämpfer ein paar mal hin und hergedreht. Der Zahnriemen von der ESP war aber schon ab. Jetzt frage ich mich, welches OT ist das richtige. Also Null Markierung ist klar. Aber da kann dann ja die Nockenwelle so stehen, dass Zylinder 1 beide Ventile zu hjat oder so, dass Zylinder 1 beide teilweise geöffnet sind.

Wie löse ich das Nockenwellenrad vorne? Also die Schraube. Die beiden Nockenwellenräder sind bei meinem Motor nicht gleich, der Gegenhalter von hinten passt nicht für vorne. Ich habe mal gelesen, dass die Räder identisch sein. Ich kann ja schlecht über das Nockenwellenlinial blockieren.

Außerdem ist das Riemenrad auf der Kurbelwelle, also hinter dem Schwingungsdämpfer etwas verölt. Hinweis auf defekten Simmerring? Lässt dieser sich einfach wechseln? Muss dafür Öl abgelassen werden?

Und der vom Zubehörhandel gekaufte Keilriemen für die Lichtmaschine ist ein anderer als drauf war. Es war 11,5x800 drauf, verkauf wurde mir 10x813. Kann ich den verbauen? Es sieht aus, als würde der schmalere auch bessere auf das Riemenrad vom Schwingungsdämpfer passen, allerdings schlechter auf die Riemenscheibe von der Lichtmaschine. Die Lichtmaschine wurde mal gewechselt, ich könnte mir vorstellen, dass da irgendwie was anderes verbaut wurde als original und deshalb auch der Riemen breiter gewählt wurde. Naja, das kann ich am Ende wohl nur ausprobieren ob es funktioniert.

Und zu guter letzt: Die Umlenkrolle, welche im Zahnriemensatz von Gates dabei war, ist die falsche. Zu groß. Braucht jemand zufällig diese. Außendurchmesser ist 74,6mm


Ich freue mich, wenn ihr mir weiter helfen könnt.

der Reisefreund
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon tiemo » Dienstag 10. Oktober 2017, 01:02

Hallo Reisefreund!

Reisefreund hat geschrieben:Ich denke es waren nicht die Original Schrauben. Ich würde da wieder 6er Inbusschrauben reinmachen.


Ich hatte ja geschrieben, dass da hochfeste Inbus reingehören. Ich hatte die nämlich gerade 2 oder 3 Tage vorher beim Freundlichen zum Schnäppchenpreis von 3EUR und pro Schraube erworben...

Reisefreund hat geschrieben:Bei dieser gesamten Maßnahme habe ich den Schwingungsdämpfer ein paar mal hin und hergedreht. Der Zahnriemen von der ESP war aber schon ab. Jetzt frage ich mich, welches OT ist das richtige. Also Null Markierung ist klar. Aber da kann dann ja die Nockenwelle so stehen, dass Zylinder 1 beide Ventile zu hjat oder so, dass Zylinder 1 beide teilweise geöffnet sind.


Der Einstell-OT ist der, bei dem der erste Zylinder dann zündet. Das ist also Kompressionstakt und nicht Ladungswechseltakt, also müsse beide Ventile geschlossen sein.

Reisefreund hat geschrieben:Wie löse ich das Nockenwellenrad vorne? Also die Schraube. Die beiden Nockenwellenräder sind bei meinem Motor nicht gleich, der Gegenhalter von hinten passt nicht für vorne. Ich habe mal gelesen, dass die Räder identisch sein. Ich kann ja schlecht über das Nockenwellenlinial blockieren.


Richtig, nie über das Lineal blockieren, das ist danach krumm und nicht mehr zu brauchen. Gleich sind die beiden Zahnräder an der ESP und am hinteren Nockenwellenende. Das vordere ist größer. Mein Gegenhalter passt zum Glück auch vorne halbwegs, da ist die Einstellerei ja auch nicht so feinfühlig wie beim Förderbeginn, daher geht das. Wenn deiner nicht passt, musst du dir noch einen passenden machen oder leihen. Die verstellbaren passen vorne ganz gut, die starren sind hinten beim Einstellen besser.
Das vordere Zahnrad wird mit Hilfe eines Durchschlages oder stumpfen Metalldornes gelöst, indem dieser von hinten durch die dafür vorgesehene Öffnung in der Riemenabdeckung an den Kranz geführt wird und mit einem Hammerschlag darauf das Rad von der Kegelverbindung gelöst wird. Vorher muss natürlich die Schraube gelöst und ein, zwei Umdrehungen losgedreht, aber nicht abgenommen werden. So verhindert man, dass das Rad wegfliegt, wenn es vom Kegel springt. Nur keinen Abzieher verwenden, die zerstören das Rad zuverlässig.

Reisefreund hat geschrieben:Außerdem ist das Riemenrad auf der Kurbelwelle, also hinter dem Schwingungsdämpfer etwas verölt. Hinweis auf defekten Simmerring? Lässt dieser sich einfach wechseln? Muss dafür Öl abgelassen werden?


Ich würde auf jeden Fall die Simmerringe sowohl oben an der Nocken- als auch unten an der Kurbelwelle austauschen. Das Öl steht tiefer und muss nicht abgelassen werden. Mit einem 2-er oder 2.5-er Bohrer bohrt man den Simmerring am Metallkäfig so an, dass man weder die Welle noch den Außensitz beschädigt. Dann dreht man eine Spax-Schraube 3.5x45 hinein, legt ein dünnes Stück Alu- oder Kupferblech oder was Vergleichbares auf die Stirnseite der Kurbelwelle, erfasst die Spaxschraube in passendem Abstand mit einer Beißzange so, dass man über das Blech hebeln kann und hebelt den Dichtring heraus. Manchmal reißt die Schraube aus dem Dichtring, dann muss man halt nochmals an einer anderen Stelle ansetzen.Vorher schauen, wie der alte Ring saß und den neuen 1mm mehr oder weniger eintreiben, damit er auf der Welle nicht in der Verschleißrille der alten Dichtlippe läuft. Zum Eintreiben muss man die Dichtlippe vor den schrafen Kanten an der Nut in der Kurbelwelle schützen, entweder diese mit Isolierband abkleben oder mit einer Plastikfolie umwickeln, die dann unter der Dichtlippe wieder herausgezogen wird. Bei der Nockenwelle geht das entsprechend. Der hintere Kurbelwellendichtring wäre an sich auch ein Kandidat für einen Tausch, nur muss man dafür leider Kardanwelle, Getriebe, Kupplung und Schwungrad erst abbauen, also warten, bis die Kupplung mal fällig ist...

Reisefreund hat geschrieben:Und der vom Zubehörhandel gekaufte Keilriemen für die Lichtmaschine ist ein anderer als drauf war. Es war 11,5x800 drauf, verkauf wurde mir 10x813. Kann ich den verbauen? Es sieht aus, als würde der schmalere auch bessere auf das Riemenrad vom Schwingungsdämpfer passen, allerdings schlechter auf die Riemenscheibe von der Lichtmaschine. Die Lichtmaschine wurde mal gewechselt, ich könnte mir vorstellen, dass da irgendwie was anderes verbaut wurde als original und deshalb auch der Riemen breiter gewählt wurde. Naja, das kann ich am Ende wohl nur ausprobieren ob es funktioniert.


Der breitere Riemen ist ein Trick bei fortgeschrittenem Verschleiß an den Riemenscheiben. Der schmale Riemen läuft dann häufig auf dem Grund der Nut anstatt auf den Keilflanken, und durch die fehlende Keilwirkung rutscht er dann immer durch, muss ständig nachgespannt werden und reißt nach kurzer Zeit. Achte also darauf.

Reisefreund hat geschrieben:Und zu guter letzt: Die Umlenkrolle, welche im Zahnriemensatz von Gates dabei war, ist die falsche. Zu groß. Braucht jemand zufällig diese. Außendurchmesser ist 74,6mm


Es gibt beim LT Diesel zwei Arten des Riementriebes, mit und ohne Spannrolle. Mit Spannrolle (die dann übrigens auch unbedingt ausgewechselt werden sollte) wird eine kleinere Umlenkrolle verbaut und eine Wasserpumpe ohne Langlöcher zum Verstellen, ohne Spannrolle halt die größere Rolle und eine verstellbare Wasserpumpe mit 2 Langlöchern und einem runden Loch. Auch die Zahnriemen sind dann unterschiedlich lang, der für Spannrolle hat 120 Zähne, der für Spannen mit Wasserpumpe hat nur 119.
Der Riementrieb mit Spannrolle ist normalerweise bei den letzten Dieseln ACT und ACL verbaut, ich habe aber auch schon Motoren gesehen, die auf Spannrolle oder umgekehrt umgerüstet wurden.

Gruß,
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon Reisefreund » Dienstag 10. Oktober 2017, 17:40

Mal wieder vielen Dank für die fachliche Auskunft.
Kannst du mir sagen, wie ich die drei Simmerringe auftreibe?
Also einmal für die Kurbelwelle und zweimal für Nockenwelle.
Teilehandel vertraue ich da nicht mehr. Ich befürchte, dass man mir dort auch den falschen Zahnriemensatz verkauft hat. Ich kann es derzeit nicht genau überprüfen. Aber ist naheliegend, da im Satz die falsche Umlenkrolle lag und der Satz ohne Spannrolle kam. Spannrolle habe ich aber mittlerweile die richtige.
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon tiemo » Dienstag 10. Oktober 2017, 21:31

Hallo Reisefreund!

Reisefreund hat geschrieben:Mal wieder vielen Dank für die fachliche Auskunft.
Kannst du mir sagen, wie ich die drei Simmerringe auftreibe?


Da schaust du mal nach Wellendichtringen für den VW LT 281-363 für die Nockenwelle (2 Stück, 32x47x10) und für die Kurbelwelle (1Stück vorne an der Ölpumpe, 35x48x10).
Kannst du im Laden, bei VW oder im Internet machen.

Gruß,
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon Reisefreund » Donnerstag 12. Oktober 2017, 23:49

Heute ging es weiter. Am ACT Motor scheint vieles anderes zu sein. Zumindest komme ich mit der Anleitung im Wiki nicht ganz hin.
ich habe mir einen Gegenhalter für das vordere Nockenrad gebaut, weil der für das hintere zu schwach und dafür war und nicht richtig passte. Es gab allerdings in der Abdeckung keine Öffnung um das Rad mit einem Dorn vom Konus zu Schlagen. Ich konnte aber die Schrauben von der Abdeckung lösen und dann mit Dorn gegen die Abdeckung das Rad runter hauen. Ich werde diese Druckstelle einfach durchbohren, dann kann ich das nächste mal dort den Dorn ansetzen. Für die Umlenkrolle habe ich mri einen Abzieher gebaut, aber hinterher festgestellt, dass dieser gar nicht nötig gewesen wäre, die Umlenkrolle hätte man ganz einfach mit einer M10 Schraube abdrücken können. Naja, mit dem Abzieher ging es auch.
Leider habe ich das untere Zahnriemenrad auf der Kurbelwelle nicht abbekommen. Muss man sich da auch einen Abzieher basteln, oder hebelt man das einfach runter? Ich habe es probiert, möchte da aber nicht mit Gewalt hebeln. Oder gibt es einen anderen Trick?

Übrigens habe ich den flachen Zahnriemensatz: Hat jemand Interresse an einem Zahnriemensatz von Gates?

Vielen Dank für eure Hilfe
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon Reisefreund » Samstag 21. Oktober 2017, 21:46

Heute bin ich fast fertig geworden. Ich habe die neuen Simmerringe verbaut, es hat auch soweit (fast) alles ganz gut geklappt.

Aber natürlich sind ein paar fragen wieder aufgetaucht:

Ich habe die Einspritzdüsen ausgebaut (warum auch immer, das war sau dämich), ich habe die erstmal mit den alten flammscheiben eingebaut. Ist es ratsam da nochmal neue drunter zu legen?

Sollte man die Dichtung(Kupferring) in der ESP für die Schraube, wo die Messuhr reingeschraubt wird ersetzen oder hält der nen paar mal?

Der neue Zahnriemen für die ESP sitzt recht stramm, obwohl die ESP soweit es ging nach vorne gekippt wurde. Ist das normal? Gibt es noch eine Möglichkeit da etwas zu entspannen? Es ist auf jeden Fall der richtige Riemen.


Ich würde mich freuen, wenn da jemand Rat hat. Vielen Dank
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon tiemo » Samstag 21. Oktober 2017, 23:56

Moin Reisefreund!

Reisefreund hat geschrieben:Ich habe die Einspritzdüsen ausgebaut (warum auch immer, das war sau dämich), ich habe die erstmal mit den alten flammscheiben eingebaut. Ist es ratsam da nochmal neue drunter zu legen?


Unbedingt neue einbauen, bevor die erste größere Ausfahrt erfolgt, sonst überhitzen die Düsen. Siehe WIKI unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:flammscheiben.

Reisefreund hat geschrieben:Sollte man die Dichtung(Kupferring) in der ESP für die Schraube, wo die Messuhr reingeschraubt wird ersetzen oder hält der nen paar mal?


Offiziell ist sie zu ersetzen. Ich sage mal so: Man sollte auf jeden Fall die neue Scheibe greifbar haben, denn wenn man die Stelle nicht dicht bekommt, startet der Motor nicht. Meistens ist, wenn man den LT neu hat, die Scheibe von irgendwelchen Vorbesitzern/Werkstätten bis zu Unkenntlichkeit "zerknaddelt", weil die es mit dem Anzugsmoment nicht so genau nahmen. Ich hatte schon Scheiben, die musste ich mit dem Seitenschneider von der Schraube lösen, die waren regelrecht verpresst. Daher wechsle ich bei der ersten Arbeit an der ESP die Scheibe grundsätzlich, von mir selbst montierte Scheiben kann ich dagegen meistens vielfach wiederverwenden. Siehe WIKI unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:einspritzpumpe_foerderbeginn_einstellen.

Reisefreund hat geschrieben:Der neue Zahnriemen für die ESP sitzt recht stramm, obwohl die ESP soweit es ging nach vorne gekippt wurde. Ist das normal? Gibt es noch eine Möglichkeit da etwas zu entspannen? Es ist auf jeden Fall der richtige Riemen.


Da hast du noch nicht verstanden, wie die ESP justiert wird: Durch Vor- und Zurückschwenken (also Verdrehen der ESP in der Konsole) kann man den Förderbeginn verändern, aber die Riemenspannung bleibt konstant. Daher ist das auch normal.
Die Einstellung über das Schwenken wird nicht empfohlen, weil hierbei auch jedesmal an den Einspritzleitungen in montiertem Zustand herumgedreht wird, oft reißen diese dann in der Folgezeit. Aber es wird empfohlen, die ESP so einzubauen, dass sie maximal vom Motor weg geschwenkt ist, weil man dann am besten an die dahinterliegenden Düsen und Glühkerzen der Zylinder 5 und 6 kommt. Zumindest sollte man sie mittig einbauen.
Um nun die Riemenspannung einzustellen, ist vielmehr die ESP-Konsole zu lockern (3 Schrauben SW19 EDIT: natürlich SW17, danke an Harry für die Berichtigung! zwischen Motor und ESP, 2 Schrauben SW13 im Bereich der Einspritzleitungen). Dann kann man die ESP nebst Konsole nach oben und unten schieben und so den Riemen spannen oder entspannen. An deiner Stelle würde ich die Riemenspannung auch unbedingt korrigieren, denn ein zu stramm gespannter ESP-Riemen geht sehr auf die Lagerung der ESP-Eingangswelle, lässt die Lagerbuchse frühzeitig verschleißen und führt durch das entstehende Spiel zu Undichtigkeiten der ESP am Wellendichtring hinter dem ESP-Antriebsrad.
Natürlich muss der Förderbeginn nach dem Verändern der Riemenspannung noch mal neu eingestellt werden, aber beim zweiten Mal geht ja Alles schon viel schneller ;-)
Auch hierzu wieder eine Referenz zum WIKI, siehe den letzten Link von oben, ganz unten im Artikel steht es drin.

Gruß,
Tiemo
Zuletzt geändert von tiemo am Sonntag 29. Oktober 2017, 00:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon LT-Harry » Sonntag 22. Oktober 2017, 16:27

tiemo hat geschrieben:Um nun die Riemenspannung einzustellen, ist vielmehr die ESP-Konsole zu lockern (3 Schrauben SW19 zwischen Motor und ESP, 2 Schrauben SW13 im Bereich der Einspritzleitungen).
Gruß,
Tiemo


Servus Tiemo

SW 19 ??
Ernsthaft ?? :grin:

Gruß @Harry
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon tiemo » Sonntag 22. Oktober 2017, 20:30

Sorry, SW17, ist ja nur M10 - ist bei mir derselbe Gabelschlüssel 17/19...

Gruß,
Tiemo
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon Reisefreund » Samstag 28. Oktober 2017, 23:06

Hallo und danke für die weiteren Tipps.
Heute hat fast alles gut gekalppt. Ich habe soweit alles wieder zusammengebastelt. Danke für die Erklärung, wie das mit dem Spannen und dem Drehen der Pumpe geht. Ich habe die soweit es ging weg geschwenkt. Da ist ja ordentlich Platz geworden. Hätte ich mal eher wissen müssen, hatte vor paar Monaten echt Probleme die Glühkerzen zu wechseln. Jetzt ist eigentlich alles getan. Ich warte aber noch auf die neuen Flammscheiben.

Dummerweise habe ich noch ein riesiges Problem. Ich habe als letzte Amtshandlung den Ventildeckel montiert. Hätte ich vielleicht eher machen sollen, aber egal. Neue Dichtung ist auch eingesetzt. Einige Stehbolzen waren locker. Die habe ich wie im Forum beschrieben mit zwei Muttern gegeneinander gekontert, eingedreht. Beim Abdrehen der Mutter ist es passiert:
Mir ist eine Mutter runtergefallen. Naja das ist mir schon oft passiert, leider habe ich nicht gesehen wohin und habe die komplette Motorwanne abgesucht. Nicht gefunden. Ich habe Sorge, dass mir die Schraube nicht runter, sondern in Ölkanal vom Zylinderkopf gefallen ist. Ich hatte nicht gerade die besten Sichtverhältnisse und laute Hintergrundgeräusche. Also ich kann nicht sagen in welche Richtung die Mutter wirklich gefallen ist. Das beunruhigt mich doch sehr. Wo würde die landen? Direkt in der Ölwanne?
Es ist die Bohrung/ der Kanal vom 6. Zylinder auf der rechte Seite. Also falls es passiert ist. Was würde passieren? Wird die früher oder später von der Ölpumpe angesaugt und richtet schaden an?
Gibt es einen Magneten in der Ölwanne? Ich dachte mir ich lasse das Öl ab und siebe es durch. Falls ich nichts finde dachte ich, ich spüle noch mal mit mehreren Litern Diesel durch. Also oben wo Öl reinkommt Diesel rein und unten lasse ich die Ablassschraube offen. Und natürlich durchsieben. DIesel ist halt günstiger und spült vielleicht besser, weil dünner. Ist das eine Möglichkeit oder führt der Ölkanal ganz woanders hin? Wer hat eine bessere Idee? Ich würde ungern die Ölwanne abbauen. Ich will aber noch weniger einen kapitalen Motorschaden. Wie gesagt, ich weiß ja nicht ob die reingefallen ist oder eben nicht. Kann auch sein, dass ich die ewig Suche und nicht finden kann.

Was würdet ihr tun?

Jetzt ist alles zusammengebaut, starten möchte ich so aber nicht.

Ich danke euch für euren Rat!
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon tiemo » Sonntag 29. Oktober 2017, 00:39

Hallo Reisefreund!

Reisefreund hat geschrieben:Mir ist eine Mutter runtergefallen. Naja das ist mir schon oft passiert, leider habe ich nicht gesehen wohin und habe die komplette Motorwanne abgesucht. Nicht gefunden. Ich habe Sorge, dass mir die Schraube nicht runter, sondern in Ölkanal vom Zylinderkopf gefallen ist.


Sehr wahrscheinlich liegt diese Mutter noch im Zylinderkopf, vermutlich unter der Galerie, auf der die Nockenwelle gelagert ist. An deiner Stelle würde ich dort mal mit einem Magnetgreifer danach fischen. Weil dort fast nur Alu ist, wirst du sie so sehr wahrscheinlich finden.

Reisefreund hat geschrieben:Wo würde die landen? Direkt in der Ölwanne?


Wenn sie das Loch für den Ölablauf gefunden hat, wird sie direkt in der Ölwanne landen. Sonst liegt sie halt oben noch im Zylinderkopf. Das ist beides nicht schön, aber von so einem kleinen Teil geht keine große Gefahr aus. Vor allem in der Ölwanne wird sie halt am Grund liegen. Im Zylinderkopf könnte sie wandern und dann an irgendeinem Hydrostößel scheuern, aber dort würdest du sie mit dem Magneten finden.

Reisefreund hat geschrieben:Wird die früher oder später von der Ölpumpe angesaugt und richtet schaden an?
Gibt es einen Magneten in der Ölwanne?


Sie kann auf keinen Fall von der Ölpumpe angesaugt werden. Der Ansaugschnorchel hat am Anfang, wo er in das Öl ragt, eine Art Tülle mit einem Grobsieb mit ca. 0.5mm Maschenweite, spätestens dort wird sie abgehalten. Einen Magneten gibt es nicht. Die Mutter ist vermutlich so groß und schwer, dass sie beim Ablassen des Öls nicht mit ausgeschwemmt würde. Daher kannst du dir diese Zeremonie sparen ;-)

Reisefreund hat geschrieben:Falls ich nichts finde dachte ich, ich spüle noch mal mit mehreren Litern Diesel durch. Also oben wo Öl reinkommt Diesel rein und unten lasse ich die Ablassschraube offen.


Davon möchte ich dir ausdrücklich abraten. Wenn du mit so viel Diesel herumspülst, besteht die Gefahr, dass der Ölfilm davon weggewaschen wird. Weil Diesel wirklich eine ganze Menge dünnflüssiger ist, riskierst du damit irgendwelche Schäden durch mangelhafte Schmierung, sei es an den Stößeln oder der Nockenwelle.

Reisefreund hat geschrieben:Ist das eine Möglichkeit oder führt der Ölkanal ganz woanders hin?


Der Ölkanal geht ganz friedlich ins Kurbelgehäuse und endet dort am Rand. Der von Zyl. #6 sogar relativ weit weg vom Kurbeltrieb. Eine Mutter, die im Betrieb da runter kommt, könnte theoretisch noch irgendwie ein Pleuel treffen und sich in einem superungünstigen Moment daran verhaken und zu einer Blockade mit Motorschaden führen, wird aber im Stillstand einfach runter in die Wanne gefallen sein. Dass sie unterwegs noch irgendwo hängen geblieben sein könnte, glaube ich nicht, die Querschnitte sind großzügig. Also mal keine Panik.

Gruß,
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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon Reisefreund » Sonntag 29. Oktober 2017, 01:31

Vielen Dank für deine sachkundige Einschätzung. Ich suche morgen nochmal unter der NW-Bank. Vielleicht habe ich wirklich dort übersehen. Dann nehme ich den Motor mal in Betrieb.
Ölwechsel steht eh bald an, vielleicht werde ich ja dann fündig.
Danke für die viele Unterstützung. Ich berichte wie es ausgegangen ist.

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Re: unbekanntes Bauteil im Kühlkreislauf

Beitragvon Reisefreund » Sonntag 29. Oktober 2017, 22:01

Die Mutter konnte ich nirgendwo finden.Unter der Bank von der NW war sie auch nicht.
Aber Motor läuft rund und sauber. Vielleicht finde ich die Mutter irgendwann mal beim Ölwechsel oder sie ist ganz woanders hingefallen. Egal, hauptsache er läuft.

Vielen Dank an Tiemo für die Hilfestellungen während der gesamten Zeit.
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