LT-FREUNDE IG.

Hallo zusammen,

ich habe einen 82íger LT WoMo Niesmann & Bischoff Clou.
Das Fahrzeug soll laut Vorbesitzer und der Eintragung im Fahrzeugschein, durch die Fa. Turbo Motors in Urbach auf einen Turbo-Motor bzw. mit einem Turbo umgerüstet wurden sein.
Ich habe leider keine weiteren Unterlagen davon. Das einzige was ich zusätzlich zu den Informationen des Vorbesitzers und der Eintragung im Fahrzeugschein habe, ist ein Kostenvoranschlag bzw. eine Rechnung vom Einbau eines Ladeluftkühlers nebs Verrohrung.

Hat jemand von euch ebenfalls solch einen Umbau von der Firma und weitere Informationen zum Umbau selbst?
Wichtig wäre für mich: - Was wurde genau umgebaut? Wurde der Sauger-Motor mit einem Turbo aufgerüstet oder ein Turbomotor eingebaut?
- Was wurde an der Einspritzanlage geändert? ESP und die Einspritzdüsen angepasst? Einspritzdüsen mit mehr Druck?
- Wurde das Getriebe bearbeitet oder gegen ein Getriebe vom Turbo-Motor ausgetauscht?
- Wurden die Achsen geändert bzw. auch die Übersetzung der Hinterachse der Mehrleistung angepasst?
- Was wurde sonst noch abgeändert oder getauscht?
Das alles wäre natürlich für eine zukünftige Ersatzteilversorgung und anstehende Reparaturen wichtig,

Habe nun ein paar 1000 km mit dem Koffer zurückgelegt und bin grundsätzlich zufrieden.
Nun sind auch schon einige Dinge aufgefallen die Instandgesetzt werden müssen.
- Undichtigkeit in der Kraftstoffversorgung.
-> Springt dadurch aktuell schlecht an
- Irgendwas knallt in der Kurvenfahrt hinten.
-> Scheint von der HA, mittlere Lage der linken Blattfeder zu kommen.
- Einige elektrische Dinge die im Aufbau gerade nicht funktionieren.
- Bremsleitungen leicht korrodiert.
- Manchette für den Schaltbock (von unten) fehlt.
-> Habe einen Ersatz da, die eigentlich passen sollte........diese passt aber nicht.
- Der Übergang vom Turbo zum Luftfilter ist scheinbar nur provisorisch mit Klebeband und einem nicht wirklich passendem Schlauch verbunden.
-> Die anzusaugende Luft vom Luftfilter zum Turbo kann somit nicht Problemlos erfolgen.
- Die Verrohrung Turbo / Ladeluftkühler ist ein Witz..........und das eingebaut von einer Firma
-> Das bedarf wohl einer Komplettüberarbeitung.

So......das wär es meine ich erst mal.
Ihr seht......einiges zu tun............deshalb wären die Informationen über die Fa. Turbo-Motors sehr wichtig.

Danke schon einmal.



Viele Grüße

Thomas

Hallo Willy!

Der Turbomotors-Umbau wurde an der bestehenden Maschine durchgeführt. Die Einspritzpumpe wurde umgebaut, indem an der Mengenschraube eine externe LDA-Vorrichtung angebracht wurde. Der Turbolader wurde zusammen mit einem neuen, einteiligen Abgaskrümmer an den Motor gesetzt, das Abgasrohr gegen ein solches mit passendem Flansch für den Turbolader getauscht. Der Turbolader wurde am Ölfilter in den Ölkreislauf eingebunden.
Die Düsen wurden auf höheren Einspritzdruck eingestellt.
Es wurde optional ein Ladeluftkühler nebst Verrohrung/Verschlauchung verbaut. Es wurde ein Abgastemperatursensor mit einem Messverstärker verbaut, der bei zu hoher Abgastemperatur die LDA elektronisch deaktivierte.

Man konnte Teile des Umbaus vorab erledigen (lassen), der Anbau der LDA und das Einstellen sowie die Abnahme erfolgte dann bei einem Besuch im Werk.

Getriebe und Hinterachse blieben gleich.

In der Bilderdatenbank des Nachbarforums kann man einen Turbomotors sehen (Version ohne Ladeluftkühler):



Gruß,
Tiemo

Hallo Thomas,

ich habe vor, meinen 1982er Sven Hedin mit CP-Motor von Saug- auf Turbodiesel umzubauen.
Dazu habe ich mir einen Schlachter gekauft, in dem ein Turbomotors-Umbau (allerdings ohne Ladeluftkühler) werkelte, näheres kannst du hier nachlesen:
http://www.lt-freunde.de/forum/viewtopic.php?f=12&t=16328

Ich bin dann in der Diskussion mit den anderen LT-Ambitionierten hier und im Nachbarforum darauf gekommen, dass ich möglicherweise "weniger" Turbomotors und mehr "Werks-Turbo" Teile verwenden sollte, weil die Turbomotors-Umbauten wohl damals keine Wunder an Stand-und Vollgasfestigkeit gewesen sein sollen. Tiemo schrieb ja schon, dass beim Umbau sozusagen als "Lebensversicherung per elektronischem Sicherheitsventil" bei zu hoher Abgastemperatur die LDA gekappt wurde. Es reicht eben doch nicht, einfach eine "Luftpumpe" anzubauen um dem Motor fast 50% mehr Leistung entlocken zu wollen, wenn das auch vor erscheinen der Werks-Turbos (DV, 1G, ACL) die einzige Möglichkeit war, mit deutlich mehr Dampf durch die Gegend zu fahren. Die Diskussion um die Standfestigkeit und die "worauf aufbauen"-Optionen für mich sind in diesem Thread:
http://www.lt-freunde.de/forum/viewtopic.php?f=99&t=17598

In der Diskussion hier und im LT-Forum ist eigentlich für mich herausgekommen, dass der beste Turbo-Umbau maximal viel vom ACL übernimmt, weil dieser der letze und damit am weitesten entwickelte Werksturbo war (Standfestigkeit, Drehmomentplateau, Ladeluftkühler) und sogar noch Potenzial für weitere Leistungssteigerungen bietet. Daher werde ich wohl einen ACL-Motor mit CP-Ölwanne usw. auf "senkrechte Verwendung" umbauen. Je nachdem, was dann tatsächlich Verwendung findet, hätte ich dann den Turbomotors-CP oder mindestens Teile davon übrig.

Was ich mit dem Schlachtfahrzeug bekommen habe, ist eine komplette Dokumentation des Umbaus.
Die habe ich schon eingescannt und kann sie dir gerne zur Verfügung stellen, meld' dich einfach per PN.
Ich habe auch noch mehr Fotos von der Schlachtung, falls du noch Details vom Motor brauchst.

Gruß,
Peter