LockX hat geschrieben:Ladedruckanzeige. VDO-Rundinstrument -1,0/+1,5 bar ist bestellt
und wurde geliefert. Es war -wie die ebenfalls bestellte 90 A LiMa- beschädigt und wurde zurückgesendet; Ersatzlieferungen sind unterwegs.
Zur Ermittlung des weiteren Materialbedarfes prüfte ich heute die Luftführung an meinem -vom Tuner Herrn Papmahl vor 20 Jahren geänderten- ACL. Das ergab u.a.
# kleine Luftschläuche
(a) Luftschläuche 1. Turbolader-Druckseite -> Druckdose und 2. Ansaugkrümmer -> LDA sind "nicht neu"; sie lassen sich nicht abziehen, aber auf ihren Sitzen drehen.
(b) Luftschlauch 1. enthält ein T-Stück und zwei Luftdrosseln (Drehteile mit ca. 1 mm Bohrung); je eine Drossel sitzt im seitlichen Abgang und zwischen T-Stück und Turbolader-Druckseite.
(c) Luftschlauch ? Turbolader-Saugseite -> Druckdose konnte ich nicht sehen ... Edit_4: und gibt es beim ACL wohl nicht.
Entscheidung: die Luftschläuche und ihre Schlauchschellen werde ich vorsorglich ersetzen.
# Ladeluft-Führung
(d) Undichtigkeiten oder andere Mängel sind nicht erkennbar.
(e) Zuluft zum Luftfilter wird rechts vom rechten Scheinwerfer angesaugt, mittels Kunststoffkasten und vorderem Wellrohr, das nach oben (!) offen und ohne Schutzgitter ist.
Érste Frage: ist unvergitterte Öffnung nach oben Standard ? - trotz Mäusen und Spritzwasser .... Edit_5: selbst wenn es Standard ist: es ist zu laut und kann deshalb nicht so bleiben.
# Ladedruck-Begrenzung
(f) Gestänge Druckdose -> Wastegate soll leichtgängig sein; es lässt sich mittels Schraubendreher auf Gewindestange bewegen, aber nicht mit zwei Fingern am Hebel des Wastegate.
(g) Abblasventil am Ansaugkrümmer ist ständig geschlossen, mittels Alu-Zylinder D6 x L24 zwischen Messing-Einstellschraube M12 und Abblasventil.
Zweite Frage: ist Kraftaufwand zur Bewegung des Gestänges in Ordnung - vermutlich Ja, wegen einer (vermuteten) Feder in der Druckdose oder am Turbolader.
Edit_4:
Vierte Frage: Wie kann ich (nach Ladedruckmessung) ggf. das Gestänge verstellen? - Gibt es Spezialwerkzeug und/oder Einstellwerte, z.B. 0,1 bar je Mutterumdrehung?
# Ladedruck-Anreicherung (LDA)
(h) Deckel mit zentrischem Torx-Gewindestift samt Kontermutter wurde demontiert; er scheint an der Unterseite mittels Flachsenker handwerklich bearbeitet zu sein.
(i) Membran samt Steuerkegel wurde markiert und demontiert; unter dem Deckel sind 2 Cu-Scheiben D18 x d12,5 (passend zu D12 des Steuerkegels) x Dicke 3,5 zusammen.
(j) Steuerkegel hat unterseitig Beschriftung "13H"; "Abtastspur" des Abtaststiftes zeigt, dass der axiale Hub fast ausgenutzt ist und dass die Winkellage noch Mengenerhöhung zulässt.
Dritte Frage: ist Steuerkegel "13H" ein Standardkegel oder schon ein Tuningkegel - siehe auch eBucht mit "VW Tuningkegel" für z.B. Golf.
Gruß
Manfred
# Edit_1 vom Abend des 17.09.2016 - Link zu einer Anleitung für den Verwandten mit 4 Zylindern:
http://www.golf1.info/forum/index.php?t ... 34a58abd9d# Edit_2 vom Morgen des 18.09.2016 - Extrakt vorbenannter Anleitung:
- Beiträge 44 - 46 erläutern Funktion und Einstellung vom "Mengenregelwerk" = bewegliches System mit Federn und Vorspannungen; daher ist manch äußerer Schraubanschlag im Ergebnis "weich".
- Beitrag 44 zeigt ein von
Tiemo für
http://www.LT-Forum.de erstelltes Diagramm (message 168355.htm ?); dieses wurde von Golf-Freund "alleslowbuged" sinnvoll ergänzt.
- Beitrag 46 zeigt ein von
MaBu-Liner im hiesigen Forum (ohne Quellenangabe) verwendetes Bild.
- Beitrag 39 nennt Bosch-Teilenummern 1463123470 und 1464617710 für steileren Steuerkegel und steifere Feder für diesen Kegel, die für den Golf empfohlen wurden.
Die von Herrn Papmahl vorgenommene Nachbearbeitung der Deckelunterseite und Ausnutzung des axialen Kegelhubes sah und erkannte ich, bevor ich die "Golf-Anleitung" las.
Eine etwaige Verbesserung durch Auswechseln von Steuerkegel und Feder lässt sich an der Winkellage abschätzen; meine Papmahl-Bauteile werde ich daher -zumindest zunächst- belassen.
Zu beachten ist, dass Golf-Freund "alleslowbuged" den Golf mit Nenndrehzahlen um 5.600 U/min und dessen 4-Zylinder mit über 130 PS fahren wollte.
Hier für den 6-Zylinder genannte 135 PS sind im Vergleich dazu "allessofttuning"; auch dafür werden in anderen Foren und Beiträgen ein größerer LLK und ein Öl-Luft-Kühler empfohlen.
Geringere Leistungssteigerung, bis etwa 15 PS, dürfte jede/r LT-Freund/in -ggf. mit Hilfe eines Schraubers- mit der guten Anleitung von "alleslowbuged" schaffen - ohne neue Bauteile!
Zuvor sollten mögliche Ursachen für etwaigen Leistungsmangel geprüft worden sein:
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.ph ... lt1_diesel # Edit_3 vom Mittag des 18.09.2016 - Papmahl-Kühlung mittels Öl-Luft-Kühler und etwaigen Tricks
Kühlwasser- und Öltemperaturen meines Papmahl-getunten Karmann-LTs sind auch im Hochsommer überraschend niedrig; das kann auf besonderen "Tricks" von Herrn Papmahl beruhen.
Das Know-How würde ich -bei Interesse- beim Wechsel der LiMa herauszufinden und abzubilden versuchen; dazu bräuchte ich Fotos "üblicher" Kühlmittel-Anschlüsse und -Führungen.
# Edit_4 vom Abend des 18.09.2016 - Fotos eines ACL-Turboladers mit Druckdose und einem Schlauch
http://www.ebay.de/itm/Turbolader-VW-LT ... Swg3FUjp-e# Edit_5 vom Morgen des 19.09.2016 - Luftansaugung und Luftgeräusch an Steigungen
In früherem Beitrag berichtete ich über Luftgeräusch an Steigungen, das beim Gaswegnehmen verschwand.
Das Geräusch war etwa so laut wie der Motor und kam aus der vorderen rechten Ecke des LTs. Jetzt ist mir klar: es stammt nicht vom Luftabblasen, sondern vom Luftansaugen.
Das Geräusch ist besonders laut wegen des höheren Luftdurchsatzes und wegen der Standheizung samt Abdeckung, die einen Teil des sonst freien Ansaugquerschnittes verschließen.
# Edit_6 vom Morgen des 20.09.2016 - LDA-Feder, Berechnung und Einstellung
Die "Tuning-Feder" Bosch Nr. 1464617710 wird empfohlen von Golf-Freund alleslowbuged (siehe # Edit_2) und von LT-Freund MaBu-Liner für Ladedruckmaxima von etwa 1,0 bar.
Das ergab für mich die Frage, ob Papmahl diese oder eine ähnliche Feder verwendete und wie er sie vorspannte.
Der Deckel der LDA ist verschraubt mit 4x M6-Schrauben (Steigung 1 mm); er war lose, nachdem ich die Schrauben knapp 2 Umdrehungen löste => Feder 1,9 mm vorgespannt.
Die untere Vorspann-"Mutter" hat ebenfalls Steigung 1 mm; sie war am unteren Anschlag => Anreichung für kleine Ladedrücke kann über die Feder nicht weiter erhöht werden.
Die Feder hat Durchmesser 25,0 mm außen und d = 2,35 mm beim Draht, also mittleren Windungsdurchmesser D = 22,65 mm. Sie hat n = 4,0 federnde Windungen.
Die Membran hat einen wirksamen Durchmesser von etwa 56 mm, also Fläche A = 24,6 cm².
Für die Federrate (Steifigkeit) gilt R = G x d exp 4 / (8 x n x D exp 3) mit Schubmodul G = 79.300 N/mm². Daraus folgt R = 79.300 x 2,35 exp 4 / (8 x 4,0 x 2,35 exp 3) = 25,9 N/mm.
Ladedruck Delta_p = 1,0 bar drückt die Feder zusammen um Delta_L = A x Delta_p / R = 24,6 cm² x 1,0 bar x 9,81 N/cm² / bar / 25,9 N/mm = 9,3 mm, bezogen auf kraftfreie Feder.
Damit federt die vorgespannte Feder bei 1 bar um 9,3 - 1,9 = 7,4 mm. Das ist deutlich weniger als der verfügbare Axialhub und etwas weniger als der erkennbare Abtastweg.
Damit ist die Feder gut geeignet für Ladedrücke bis etwa 1,2 bar. Um eine andere Feder brauche ich mich folglich nicht zu kümmern.
PS: Letzteres hatte ich bei Dipl.-Ing. Papmahl ohnehin gewusst, jedenfalls erwartet. Hauptziel der Berechnung ist, mit diesem Beispiel die Prüfung anderer Federn zu ermöglichen.