Lichtmaschinen Problem down under

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Lichtmaschinen Problem down under

Beitragvon Olaf Kleinschmidt » Mittwoch 14. Dezember 2011, 08:05

Hallo LT-Freunde!
Bin ja grade down under und habe folgendes problem.
Die Batterieleuchte geht nicht bei Drehzahl aus. Erste Vermutung war irgendwo ein Kabelbruch wegen des Sands und des Salzwassers, aber nix gefunden.
Habe dann die Spannungen gemessen. Eigentlich muesste ja an der Batterie eine Spannung von 13-14V anliegen, wenn der Motor laeuft, aber es sind nur die 12V von der Batterie. Bleibt auch beim Gas geben stabil. Im REP hab ich gelesen, dass es die Kohlebuersten sein koennten. Ist das richtig? Wenn ja, steht im REP das man die bei eingebauter LIMA wechseln koennte. Ich komme allerdings nicht an die Schrauben dran. Zumindest nicht mit meinen normalen Schraubenziehern. Kann mir jemand helfen? Ist es die LIMA? Andere Ideen? Kann man sie einfach mit einem normalen Werkzeugkassten wechseln? Elektrik habe ich schon ueberprueft? Alles sauber und nix korrodiert. Bin fuer jede Hilfe dankbar!

Gruessle aus Australien :doppel_top:
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Olaf Kleinschmidt
 
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Re: Lichtmaschinen Problem down under

Beitragvon Holstenbuddel » Mittwoch 14. Dezember 2011, 08:19

Moin!
Hört sich nach Kohlebürsten an.Ist ein bisschen fummelig aber es geht.Bin von oben rangekommen. Meine war mit 2 Kreuzschlitzschrauben fest.Viel Spass noch.

Gruß Andreas
-wenn es Brüste oder Räder hat - wird es irgendwann Schwierigkeiten machen-
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Re: Lichtmaschinen Problem down under

Beitragvon tiemo » Mittwoch 14. Dezember 2011, 10:38

Hallo Olaf!

Olaf Kleinschmidt hat geschrieben:Die Batterieleuchte geht nicht bei Drehzahl aus. Erste Vermutung war irgendwo ein Kabelbruch wegen des Sands und des Salzwassers, aber nix gefunden.


Bitte weiter suchen! Die erste Vermutung scheint mir richtig zu sein. Wenn die Kohlen runter sind, stellen sie keinen Kontakt mehr her, dann leuchtet die Kontroll-Lampe überhaupt nicht mehr, ebenso bei Kabelbruch. Wenn sie dagegen immer leuchtet, liegt wahrscheinlich ein Masseschluss des Lampenkabels vor, die Lampe ist vorne an +12V angeschlossen. Um das zu testen, die D+-Leitung (dünnes blaues Kabel) an der LIMA abziehen und beobachten, ob die Lampe dauerhaft verlöscht. Dann ist der Fehler in der LIMA, vermutlich Regler i.A.. Ansonsten ist entweder das Kabel defekt (an- oder durchgescheuert) oder der Fehler liegt in der ZE oder an der Leiterfolie hinter dem Tacho (oft nach Radio Ein- oder Umbau eingerissen, dann geht auch meist die Blinker-Kontrolle nicht mehr, diese Leiterbahnen liegen direkt nebeneinander). Flackert sie hingegen, ist das Kabel angescheuert und die Scheuerstelle wird bewegt.

Wenn es der Regler ist, brauchst du nen Neuen.

Falls es das Kabel sein sollte, probieren, ob bei abgezogenem D+-Kabel (alle anderen Kabel DÜRFEN NIE abgezogen sein bei laufendem Motor) mit einem kurzen Gasstoß mit höherer Drehzahl die LIMA startet und lädt. Das klappt manchmal. Wenn nicht, eine Notreparatur vornehmen: Einen Zigarettenanzünder-Stecker mit einer +-Leitung versehen, diese über eine kleine 12V-Lampe mit 1...4W (kommt nicht so drauf an) führen und mit einem weiteren Kabel mit Stecker versehen, dieses durch die Motorabdeckung führen und an der LIMA an D+ anschließen. Beim Parken dann den Zigarettenanzünder-Stecker rausziehen, damit die Batterie nicht leer gesaugt wird. Sobald die LIMA lädt (Lampe geht dann aus), kann der Stecker auch raus, um andere Sachen anschließen zu können.

Andere Variante: Deckenlampe (die mit der 10W-Sofittenbirne) rausnehmen, Masseleitungen (braun, braun/rot) abziehen und von dort ein Kabel zur LIMA D+ ziehen. Auch hier sollte man bei Stillstand die Lampe zum Verlöschen bringen (Schalter Mittelstellung), damit die Batterie nicht langsam leergesaugt wird. Die Kabel müssen natürlich einigermaßen gesichert (Klebeband/Kabelbinder) verlegt werden, damit sie nicht abreißen oder in rotierende Teile geraten.

Olaf Kleinschmidt hat geschrieben:Ich komme allerdings nicht an die Schrauben dran. Zumindest nicht mit meinen normalen Schraubenziehern.


Ja, ist kniffelig beim Turbo. Da sitzt normalerweise ja auch noch eine Lufthutze an der Rückseite der LIMA. Vielleicht ist Ausbauen eine Alternative, wenn die obigen Vorschläge nicht zum Ziel führen. Das geht mit ein paar Gabelschlüsseln von unten, wenn man den Unterfahrschutz erst mal ab hat. Erst mal die anderen Sachen testen.
Demontage der LIMA: Drei Schrauben lockern (zwei an der LIMA, eine am Spanner, LIMA an Motor drücken und Riemen abnehmen. Kabel alle abziehen, 2 LIMA-Schrauben ganz entfernen und LIMA rausfädeln. Montage: Umgekehrte Reihenfolge. Schrauben erst nach Spannen des Riemens wieder ganz festziehen.

Falls ihr mit dem Problem in eine Werkstatt geht: Hier noch mal ein Stromlaufplan, in dem der fragliche Stromkreis (Signal D+) mit drin ist:
http://dev-0.dyndns.org/Material/Auto/Instrumente-Stromkreis.pdf
Es ist das Kabel links unten, das erst durch die ZE an den Kontakten A4/D2, dann an Steckkontakt T8b/2 der Leiterfolie geht.
Zur Orientierung an der ZE: "A4" bedeutet Pin 4 an Stecker A (Kennfarbe weiß):
http://dev-0.dyndns.org/Material/Auto/Zentralelektrik_gesamt.pdf

Ich wünsche dir noch viel Spass, lasst euch davon nicht die Laune verderben!

Gruß,
Tiemo
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Re: Lichtmaschinen Problem down under

Beitragvon ulf_lt » Mittwoch 14. Dezember 2011, 10:48

Hai,

und vor dem Messen nicht vergessen, dass die Nachglühphase abgeschlossen sein muss. Während des Nachglühens wird so viel Strom gezogen, dass die LM es nicht schafft die 13-14 V aufzubauen. Da bin ich mal drauf reingefallen.

Gruss
Ulf
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Re: Lichtmaschinen Problem down under

Beitragvon Olaf Kleinschmidt » Freitag 30. Dezember 2011, 09:03

Danke für die Antworten! Am Ende war es doch die Starterbatterie. Sie war fast oder naja fast ganz leer, einmal aufgeladen und schon hat alles wieder gefunzt. Erklären kann ich mir den Zusammenhang aber nicht.
Ich möchte hier nochmal ganz ganz toll die Einträge von Tiemo loben, die mir schon so manches Mal aus der Patsche geholfen haben. Habe nämlich zusätzlich Probleme mit meinem Temperaturfühler gehabt der ständig auf Vollausschlag hing. Dank Tiemos ausführlicher Analysierhilfe aus einem anderen Beitrag konnte ich schließlich einen witzigen Kabelbruch am Rot/Gelben Kabel finden, der Täter allen Übels war. Ich finde ja man könnte ein Buch auflegen. Tiemos praktische Tipps zur Fehlersuche beim LT.
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Re: Lichtmaschinen Problem down under

Beitragvon tiemo » Freitag 30. Dezember 2011, 14:38

Hi Olaf!

Olaf Kleinschmidt hat geschrieben:Am Ende war es doch die Starterbatterie. Sie war fast oder naja fast ganz leer, einmal aufgeladen und schon hat alles wieder gefunzt. Erklären kann ich mir den Zusammenhang aber nicht.


Das kann schon sein. Dann leuchtet die Kontroll-Lampe aber meist nicht richtig, sondern glimmt nur so vor sich hin. Das kommt so:
Die LIMA startet schon ganz normal, aber wegen der Nachglühfunktion der Glühanlage wird vom Akku mehr Strom (ca. 80A) verbraucht als die LIMA (zB. 65A) liefern kann. Dabei sinkt die Spannung an der Zentralelektrik (ZE) auf Werte von ca. 8...10V ab, an der LIMA beträgt sie aber etwa12...13V. Die Kontroll-Lampe ist nun zwischen dem Plus an der ZE und dem Plus an der LIMA (über deren Hilfsgleichrichter) geschaltet. Die Spannungsdifferenz von 3...5V bringt die Kontroll-Lampe zum deutlich wahrnehmbaren Glimmen (und das Ladekabel von der LIMA zur Batterie zum Erwärmen).

Den Fall hatte ich deswegen nicht erwähnt, weil er selten eintritt: Wenn der Akku so leer ist, dann kann man meistens nicht mehr starten, weil der Anlasser sich nicht mehr schnell genug dreht. Außerdem müsste der Spuk nach drei Minuten vorüber sein, denn dann beendet das Vorglührelais seine Nachglühung und die Batteriespannung erholt sich.
Wenn dieser Fall eintritt, kann nachträglich der Motor auch wieder ausgehen, weil die Spannung nicht ausreicht, um das Abstellventil an der ESP geöffnet zu halten. In diesem Fall sollte man das Vorglührelais (im Sicherungskasten mit Aufdruck "258", "90" oder "102") abziehen, damit wird die stromfressende Glüherei völlig unterbunden.

Man sollte allerdings mal bei Gelegenheit die Spannungsabfälle an Polklemmen, dem Kabel zur ZE und dem Kabel zur LIMA prüfen. Das Phänomen könnte ein Hinweis auf zu großen Spannungsabfall wegen Kontaktschwierigkeiten an einer der Komponenten hindeuten. Der Akku war sicher auch nicht von ungefähr leer, da sollte man auch mal über die Ursache nachdenken.

Olaf Kleinschmidt hat geschrieben:Ich finde ja man könnte ein Buch auflegen. Tiemos praktische Tipps zur Fehlersuche beim LT.


Erkärtes Ziel ist ja vielmehr das entsprechendes Wiki (http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php). Dort steht schon eine Menge drin, noch mehr fehlt aber immer noch. Andere haben da schon wesentlich mehr reingeschrieben als ich, daher sollte es auch nicht "Tiemos..." heißen.

Hab noch eine gute Zeit da "unten"!
Gruß,
Tiemo
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