Motorprobleme in Spanien

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Motorprobleme in Spanien

Beitragvon Wolke 7 » Samstag 25. Mai 2019, 17:42

Liebe LT- Community,

ich hoffe auf diesem Weg ein paar Ratschläge und Hilfe zu bekommen.

Hier eine kurze Zusammenfassung (ich nenn jetzt einfach ma alle Informationen, die mir so einfallen). Wir fahren den 2.0 l CH- Motor und 1b1 Vergaser (mit Choke), Bj 79. Momentan sind wir bei Barcelona unterwegs und haben folgende Fehlersymptome: Sehr unruhiger Motorlauf (im Standgas) und Ruckeln mit schlechter Gasannahme. Dazu kommt Knallen aus dem Auspuff bei Motorbremse (das allerdings schon seit einigen Monaten).

Wir hatten in Deutschland den Zahnriemen getauscht und danach den Unterbrecherkontakt und Zündzeitpunkt in der Werkstatt einstellen lassen. Die ersten 800 km waren einwandfrei, etwa 13 liter Verbrauch und keine Zicken. Danach gings zunächst los mit schlechtem Leerlauf. Daraufhin haben wir auf Gehör den Zündzeitpunkt neu eingestellt, der Motor lief im Leerlauf wieder gut, der Verbrauch war aber eher bei 15 litern angekommen. Seitdem haben wir den Zündzeitpunkt zweimal in die selbe Richtung verändert, Ergebnis: kurze Besserung. Mittlerweile läuft der Motor so unrund, dass wir wohl an den Vergaser ran müssen (Verbrauch liegt auch bei etwa 20 litern).

Für uns klingt das nach Unterdruckverlust im Vergaser, Unterdruckverstellung am Verteiler etc....Nen Dichtungssatz von Rudys haben wir im Gepäck.

Nun meine Fragen:

1. Habt ihr weitere Ideen, worans liegen kann?
2. Warum brachte ein Verstellen des Zündzeitpunkts kurzfristig Verbesserung?

3. Ist das Selbereinbauen des Dichtungssatzes kompliziert? Finger davon oder kein Problem?
4. Wir sind ab Montag bei Rom (Fähre). Kennt zufällig jemand ne Werkstatt in der Nähe? Irgendwelche Erfahrungen? Das wäre super!

Wir sind über jeden Tip dankbar! Die Reise sollte noch ne Weile gehen... ;-)

Vielen Dank im Voraus

Grüßle Andi und Fides
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Re: Motorprobleme in Spanien

Beitragvon Torsten alias Jabba » Sonntag 26. Mai 2019, 16:47

Den vergaser zu warten geht relativ einfach. Die dichtungen kann man auch einfach wechseln. Ruhig dann mal die beiden düsen oben, beim abgenommenen luftrüssel rausschrauben und mit nem feinen kupferdraht ( einzelnes draht aus nerm strimkabel ) durchgehen/freistechen..
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Re: Motorprobleme in Spanien

Beitragvon audiraudies » Montag 27. Mai 2019, 17:03

Hallo Andi und Fides,
Ihr schreibt nichts davon, ob Ihr den Unterbrecherkontaktabstand geprüft habt. Der sollte bei voller Öffnung etwa 0,4 mm betragen (oder mit Schließwinkelmessgerät auf 47 grad +/-3 grad einstellen).
Die Symtome hören sich ganz danach an.
Siehe auch hier:
http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.ph ... mit_umfeld

Es kann auch eine abgebrochene Schleifkohle in der Mitte der Verteilerkappe (Innenseite) sein.

Die Zündanlage ist nach meiner Erfahrung öfter der Verursacher der Störungen, als der Vergaser.

Gruß
Stefan
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Re: Motorprobleme in Spanien

Beitragvon Wolke 7 » Montag 27. Mai 2019, 22:32

Sodele,

Nachdem wir gestern mit ach und krach von der Fähre getuckert sind, war heute den kompletten Tag Schrauben angesagt.

Erstma vielen Dank für die Antworten !

Hier das Update: Wir haben den Dichtungssatz weitestgehend eingebaut. Die Schwimmernadel hat leider nich gepasst, war wohl früher schonmal jemand am Werk und hat den neuen Schwimmer eingebaut. Sah alles nicht so tragisch aus wie erwaret. Ganz leicht lädierter o-ring an der co-schraube und zwei ordentlich eingebackene papierdichtungen am Flansch. Ergebnis: Motor springt sofort an, läuft aber so unrund wie zuvor.

Obwohl wir Kappe, Unterbrecher und Kondensator erst vor 6 Wochen getauscht hatten, zurück zur Zündung: Zunächst Sichtkontrolle. Siehe da, Zündstecker an der Kappe und Kontakte an der Kappe sind voller Grünspan (in blau ??) ! Gut, hier muss es ein Problem geben. Alles gereinigt, Ergebnis: startet nicht mehr. Zündzeitpunkt mehrfach geändert. Nix.

Also zum Unterbrecher: nachdem wir die knapp 2.8 t bewegt bekommen haben, um den Abstand zu überprüfen, fällt uns auf, dass sich der Unterbrecher überhaupt nicht! anhebt. Also gut, auf 0.4 mm eingestellt und neu gestartet. Noch den komplett falschen Zündzeitpunkt von eben eingestellt gehabt, kurzer Rauch aus dem Vergaser. Abgase durchs Einlassventil? :shock:

Zündzeitpunkt wieder auf die originale Markierung zurück und siehe da: Er läuft rund wie eh und je! Die richtige Testfahrt kommt morgen, jetzt ist Feierabend.

Was lernen wir ma wieder daraus: Wie immer erst die Zündung checken! (Auch wenn die Teile neu und erst eingestellt waren)

Bleibt die Frage: warum hat sich der Unterbrecher nach 800km bereits verstellt? Schraube war bombenfest...dieser Kunststoffhöcker (Gegenstück zu Verteilerwelle) sieht normal aus...

Vielen Dank fürs Mitdenken!

Grüßle Andi und Fides
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Re: Motorprobleme in Spanien

Beitragvon audiraudies » Dienstag 28. Mai 2019, 09:11

Super, dass Ihr was gefunden habt!
Es kann sein, dass die Verteilerwelle seitliches Spiel hat (durch Verschleiß). Da hilft nur der Austausch des Verteilers oder eine Überholung.
Alternativ könnte man auch eine kontaktlose Elektronikzündung nachrüsten. Ich habe da gute Erfahrung mit FULMAX gemacht.

Manchmal ist die Fehlersuche ziemlich vertrackt und man muss alles von Grund auf genau prüfen.
Mein 6-Zylinder Benziner lief auch anfangs wie ein Sack Nüsse - deshalb hat ihn der Vorbesitzer auch verkauft.
Ich hab auch lange gesucht und es dann gefunden:
Irgend ein Depp hat in den Zündverteiler einen Verteilerfinger vom 4-Zylinder eingebaut, der einige Milimeter kürzer ist, als der für den 6-Zylinder.
Nach dem Austausch lief der Motor wie er sollte.

Gruß in die Ferne
Stefan
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Re: Motorprobleme in Spanien

Beitragvon Wolke 7 » Dienstag 28. Mai 2019, 15:47

Wir sind ein paar Kilometer gefahren, es passt alles, er springt super an, zieht und läuft gut.

Wir behalten den Abstand am Unterbrecherkontakt genau im Auge (gut, dass wir die Fühlerblattlehre im Gepäck haben ;-) ) . Dachte wir haben das Spiel der Welle schon geprüft, werden wir aber nochmal genau beobachten...Danke!

Grüßle
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Re: Motorprobleme in Spanien

Beitragvon masmat21 » Dienstag 28. Mai 2019, 17:40

Bei einer Unterbrecher Zündung ist meist ein Filz Verbaut der sollte mit Öl durchnässt und immer leicht den Nocken berühren. wenn sich dein Unterbrecher so stark verstellt bzw. abgenutzt hat war er nicht fest oder er ist heiß gelaufen da er nicht geschmiert war...
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Re: Motorprobleme in Spanien

Beitragvon Boxerspezi » Dienstag 28. Mai 2019, 22:04

Hallo Wolke 7,
hat das Fieberklötzchen vom Unterbrecher auch genügend Schmierung? Hier gehört das Boschfett Ft1V4 hin. Das ist aber wohl nicht an Bord . Also ein kleiner Tropfen Motoröl tut's auch. Wenn die Schmierung fehlt, raspelt der Nocken das Fieberklötzchen in 0,nix runter , und der Unterbrecher wird nicht mehr abgehoben.
Gruß
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Re: Motorprobleme in Spanien

Beitragvon Wolke 7 » Mittwoch 29. Mai 2019, 09:33

Vielen Dank für die Tips unds Mitdenken !

Das Filzplättchen hatten wir vor der Abreise mit Nähmaschinenöl geölt, sieht aber au schon wieder trocken aus...
Die Verteilerwelle hatten wir nich gefettet, da wir den Zündzeitpunkt und neuen Unterbrecher in der Werkstatt einstellen/einbauen haben lassen. Hier fehlt höchstwahrscheinlich tatsächlich die Schmierung !

Das werden wir ändern und hoffen, dass die Symptome ausbleiben. Wir haben zwar noch nen zweiten U- Kontakt, aber unnötig runterraspeln müssen wir den aktuellen ja nich :grin:

Grüßle aus Italien
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