Was machst ihr mit euren Batterien im Winter

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Re: Was machst ihr mit euren Batterien im Winter

Beitragvon tiemo » Montag 11. Dezember 2017, 14:26

Hallo ihr!

Eine Vorschrift, dass keine Akkus im Innenraum sein dürfen, kenne ich auch nicht. Aber es ist natürlich klug, den Akku so unterzubringen, dass man beim Schlafen nicht direkt mit der Nase neben dem Akku liegt, falls er aus irgendeinem Grund (Defekt) zu gasen beginnt oder platzt.
Die Akkus die ich bislang gesehen habe, haben ALLE, egal ob Gel, AGM oder Nasssystem, zumindest ein Sicherheitsventil für jede Zelle. Sonst würden sie im Falle eines Defekts zwangsläufig platzen, wenn dabei Gasung auftritt. Diese tritt immer bei sehr hohen Strömen (Kurzschluss) und bei Überladung auf. Bei vielen Akkus ist heutzutage der Aufkleber am Deckel über den Ventilen, oder es gibt seitlich eine "Zentralentgasung". An diese kann man zB. ein Stück Schlauch anschließen und dieses nach draußen führen, schon hat man keine Gase im Wageninnern (jedenfalls, solange der Akku nicht platzt).

Mein Zweitakku steht auch im Wageninnern. Ich habe ihn von der Größe her passend zur Starterbatterie gewählt (mir reichen 100Ah Nennkapazität) und beide Akkus stehen in einem gemeinsamen Gestell hinter dem Fahrersitz und haben eine Holzverblendung (habe die kleine Trennwand noch drin). Die Stelle ist günstig, weil schon ab Werk eine Entlüftung nach unten vorgesehen ist.
Beide Batterien sind Nassakkus, eine als Starterbatterie optimiert, einer als Energiespeicher für den Solarbereich. Genaue Beschreibung findet man, wenn man nach "Power Bull Professional" und "Energy Bull" googlet. Beides nicht die Billigsten, aber erfüllen meine Bedürfnisse recht genau.

Gruß,
Tiemo
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Re: Was machst ihr mit euren Batterien im Winter

Beitragvon Tomturbo1958 » Dienstag 12. Dezember 2017, 00:19

Tiemo!
Ich kenne nur bei den nassen Akkus eine zentrale Entgasung über ein Röhrchen an der Stirnseite. Und nur bei Diesen gibt es Schraubverschlüsse über welche man bei Bedarf destilliertes Wasser nachfüllen, bzw die Säuredichte prüfen kann. Oder die Bohrung ist verstoppelt und die Verschlüsse sind meistens (nicht immer) mit einer Folie verklebt. Die gelten dann als wartungsfrei nach DIN irgendwas.
Gel und AGM sind dicht und in jeder Lage zu verwenden.
Mit heutiger Ladetechnik kannst Du Knallgas ausschließen! Etwas Knallgas schnüffeln wird nicht schaden, aber zünde Dir danach keine Zigarette an!
Die größte Gefahr in Zusammenhang mit Bleiakkus ist noch immer ein Kurzschluß! Da wird auch Knallgas freigesetzt, das ist dann aber auch schon egal!
Keine Angst vor Akkus, egal welche Bauart, gut im Auto befestigen ist wichtig!
Grüße
Thomas
PS: Da muß ich Dir Recht geben, die Power Bull usw sind eine gute Wahl! Varta hat auch sehr gute Versorgungsbatterien.
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Re: Was machst ihr mit euren Batterien im Winter

Beitragvon tiemo » Dienstag 12. Dezember 2017, 01:39

Hallo Tom!

Tomturbo1958 hat geschrieben:Ich kenne nur bei den nassen Akkus eine zentrale Entgasung über ein Röhrchen an der Stirnseite.


Ja, aber Sicherheitsventile haben sie alle, jedenfalls, was ich bislang in der Hand hatte.

Tomturbo1958 hat geschrieben:Gel und AGM sind dicht und in jeder Lage zu verwenden.


Stimmt natürlich, außer, es entwickelt sich größerer Überdruck im Innern, der die Sicherheitsventile öffnet. AGM können dann je nach Lage auslaufen, Gel gast still vor sich hin.

Tomturbo1958 hat geschrieben:Mit heutiger Ladetechnik kannst Du Knallgas ausschließen! Etwas Knallgas schnüffeln wird nicht schaden, aber zünde Dir danach keine Zigarette an!


Keine Technik ist vor einem Defekt sicher. Meine letzte Versorgungsbatterie wurde durch einen defekten Solarregler "trocken gekocht", dh. alles fehlende Wasser in Dampf und Knallgas verwandelt, weil er einen Kurzen hatte und nicht abschalten konnte (MOSFet im Eimer). Zum Glück so langsam (aufgrund der begrenzten Leistung der Panels), dass das Knallgas sicher über die Entlüftung abgeführt wurde, ohne sich zu einer explosiven Konzentration anreichern zu können.
Definitionsgemäß ist Knallgas ja die stöchiometrische Mischung von Wasserstoff- und Sauerstoffgas (also genau ein Molekül Sauerstoff (O2) auf zwei Moleküle Wasserstoff (2 x H2)). Wird dieses Gemisch mit Luft verdünnt, ist es kein Knallgas mehr und es muss schon eine größere Menge davon angereichert werden, damit wieder ein zündfähiges Gemisch entsteht. Die Entgasung in der Batterie hat unter anderem auch die Aufgabe, eine Rückzündung von außen in die Batterie, wo ja u.U. tatsächlich Knallgas vorliegt (wenn der Wasserdampfanteil zu vernachlässigen ist), zu verhindern.

Tomturbo1958 hat geschrieben:Die größte Gefahr in Zusammenhang mit Bleiakkus ist noch immer ein Kurzschluß! Da wird auch Knallgas freigesetzt, das ist dann aber auch schon egal!


Da entsteht aufgrund der gigantischen Ströme im Kiloampere-Bereich dann massenweise Knallgas. Der hohe Strom führt häufig dann auch zu glühenden Leitern, an denen es sich enzünden kann.
Oft reichen die Sicherheitsventile aufgrund der Gasmenge nicht zur Entgasung und der Akku platzt, heiße Schwefelsäure spritzt umher, selbst ohne Knallgasexplosion.

Tomturbo1958 hat geschrieben:Keine Angst vor Akkus, egal welche Bauart, gut im Auto befestigen ist wichtig!


Ein sehr wichtiger Punkt! Nicht nur in Hinsicht auf die Gefahrenvermeidung, sondern auch für die Akkulebensdauer: Bleiakkus vertragen schlecht Stöße, wie sie bei unzureichender Befestigung auftreten. Die Beläge der Platten sind bröckelig und brechen bei starken Stößen einfach heraus. In Nasszellen fallen sie hinunter und machen u. U. Zellenschlüsse, in anderen Zellen (Gel, AGM) werden sie von der aktiven Masse getrennt, wodurch sich die Kapazität verringert (vorzeitige Alterung).

Tomturbo1958 hat geschrieben:Varta hat auch sehr gute Versorgungsbatterien.


Bei Varta ganz konkret stört mich, dass das Gehäuse undurchsichtig-silbern ist und ich von außen keine Kontrolle über den Flüssigkeitsstand habe. Ich weiß nicht, inwieweit man bei Varta beim Öffnen evt. vorhandener Deckel unter den Aufklebern etwas erkennen kann, bei den genannten Banner-Batterien sind unter den Deckeln sogar die Indikatoren für den korrekten Flüssigkeitsstand (Scheibchen, die gerade so von Flüssigkeit bedeckt sein sollen) vorhanden wie eh und je. Wer seine Akkus eh nicht wartet, dem kanns natürlich egal sein, mir ist es das aber nicht.

Gruß,
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Re: Was machst ihr mit euren Batterien im Winter

Beitragvon Tomturbo1958 » Dienstag 12. Dezember 2017, 11:28

Servus Tiemo!

Bei mir werkelt schon seit 20 Jahren ziemlich unbeobachtet der Solarregler. Der Regler ist für 25 A ausgelegt und wird mit maximal 3 bis 4 A belastet. Würde mir das Selbe wie Dir passieren, gehen 23 Volt durch auf den Akku......na ja!
Zwischenzeitlich würde ich eine PV Anlage nur dann empfehlen, wenn jemand zu Hause keine Steckdose zur Verfügung hat. Ein ordentliches Ladegerät und ein DC/DC Lader genügen meistens.
Weißt Du was passiert wenn man zwei Solarpaneele unterschiedlicher Hersteller, unterschiedlicher Leistung und unterschiedlicher Leerlaufspannung parallel schaltet? Mir steht ein neues Paneel schon seit Jahren im Büro im Weg herum!

Die Gasmengen welche ein funktionierender Akku abgibt sind vernachlässigbar. Allerdings könnte mit dem Regler in der Lima das Selbe passieren wie mit dem Solarregler und der Akku wird verkocht. Bei einem Trennrelais fährt der Versorgungsakku mit! Ein DC/DC Lader würde das verhindern.

Grüße
Thomas
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Re: Was machst ihr mit euren Batterien im Winter

Beitragvon tiemo » Dienstag 12. Dezember 2017, 15:48

Hallo Tom!

Tomturbo1958 hat geschrieben:Weißt Du was passiert wenn man zwei Solarpaneele unterschiedlicher Hersteller, unterschiedlicher Leistung und unterschiedlicher Leerlaufspannung parallel schaltet? Mir steht ein neues Paneel schon seit Jahren im Büro im Weg herum!


Kommt drauf an, wie unterschiedlich Leerlaufspannung und Kurzschlussstrom sind. Man kann schon Panele mit leicht unterschiedlichen Leerlaufspannungen (einige Volt) parallel betreiben, denn meist wird die Spannung vom Regler auf Werte heruntergezogen, wo dann beide arbeiten.
Wenn die Ströme fast gleich, aber die Spannungen sehr unterschiedlich sind, kann man sie in Reihe schalten, falls der Regler mit der Summe der Spannungen noch zurecht kommt.

Passieren kann eigentlich nichts, probier es einfach mal aus!

Gruß,
Tiemo
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Re: Was machst ihr mit euren Batterien im Winter

Beitragvon Oma-Herta » Dienstag 12. Dezember 2017, 22:58

Moin Moin.

kleiner Zwischenbericht. Die 09/2006 Gel brauchte jetzt immer länger bis sie voll(!) war. Teilweise über 18 Std. und deshalb war es nicht möglich mehrmals am Tag meinen Kühlschranktest zu machen.
Aus den anfänglich 30 Min Laufzeit des Kühlschranks sind jetzt gesamt, seit aufwecken der Gel, ca. 8 -10 Ladungen(+-2) stattliche 1Std und 53 Min Laufzeit geworden :lol:
(Hierzu ist der Kühlschrank offen und ein Heizlüfter pustet rein, damit er nicht ausgeht.). Mal sehen ob ich die Tage noch die 2,5 Std. knacke.

Also: Der Kühlschrank zieht am Anfang ca. 115Wh, sinkt dann sehr langsam auf 108Wh nach ca. 1 Std ab.
Dann bei 1Std.30 gehts auf so 98Wh runter und kurz vor Ende auf 88Wh. Dann piept der Konverter.

Danke für die Infos mit den Batterien. Ich habe letztes Jahr von einem Freund, der einen Freund hat, der Händler ist, und gerade eine frische Palette 100Ah(760A) (Calcium-Calcium)(?)
reinbekommen hat, günstig eine Batterie (100€) erstanden, die eigentlich die Starterbatterie des LTs ersetzten sollte, da die auf 9,5V runter war und ich dachte die ist hin, da ein
Verbrauche im Sommer an war. Aber die Batterie startet derzeit immer noch super den LT. Also die 2. Batterie, werde ich dann mal zu den beiden Gel-Batterien stellen und über so einen Natoschalter parallel, während der Fahrt, laden. Dann kann ich weiter meine Versuche mit den Gel machen. Wenn dann meine jetzige Starterbatterie (auch schon 6 jahre alt)
den Geist aufgibt, kommt die vom Freund nach vorne. Dann tausche ich die Gel-Batterien gegen eine Banner aus.

Diesen kleinen Schlauch für die Batterien habe ich mal in einem Baumarkt gesehen. Dann statte ich mal alle Batterien damit aus und leite die durch den Boden nach draußen.
Hatte immer Angst vor dem Entgasen der Batterien, weil meine Hunde auf dem Fußboden liegen, obwohl alle Schränke eine 20cm hohe Kante haben und nach hinten zum Holm offen sind.

Danke für die Infos.

LG Oma-Herta
(Martin)
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Re: Was machst ihr mit euren Batterien im Winter

Beitragvon Oma-Herta » Montag 18. Dezember 2017, 19:32

Moin moin.

Endbericht 2006er Gel-Batterie die kein Lebenszeichen mehr abgab.
Das CTEK hat die Gel-Batterie (50Ah) jetzt nach 15-18 Ladungen/Entladungen auf ca. 270Wh (Kühlschrank läuft ca. 2,5 Stunden mit durchschnittlich 108Wh) gebracht.
Bei den letzten 3 Entladungen stieg die Zeit nur noch um je 2-5 Minuten (aktuell 2 Stunden 38 Min.). Zu den 270Wh muss noch der Verlust durch den Konverter hinzugerechnet werden.

Ich denke aber, dass es max. 300Wh sind und somit hat der Gelakku nur noch 50% seiner ursprünglichen Leistung (ich hoffe ich habe mich nicht vertan).

Ich bin mit dem CTEK sehr zufrieden. Danke für den Tipp.
Vorgestern habe ich entdeckt, dass Ed China von den Gebrauchtwagenprofis das Teil auch vorgestellt hat.
https://www.youtube.com/watch?v=8RObn-XWTHQ

Lg Oma-Herta
(Martin)
PS: Ich hoffe ich habe nicht zu sehr rumgenervt. Wollte aber meine Erfahung nicht nur für mich behalten. Vielleicht freut sich ja jemand über die Infos.
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Re: Was machst ihr mit euren Batterien im Winter

Beitragvon Tomturbo1958 » Montag 18. Dezember 2017, 20:29

Servus!
Besser wäre der Weg andersrum! Die neue Batterie immer auf 100% halten und gelegentlich das Recont-Programm laufen lassen, als eine geschädigte Batterie zu reanimieren. Schau Dir das technische Datenblatt der Batterie an, Du wirst staunen! Wenn Du sie mit kleinen Strömen entlädst, was bei Dir offensichtlich der Fall ist, Du sie selten unter 50% entlädst und immer möglichst bald wieder ladest bis alle grünen LED leuchten, wirst Du Deine Batterie lang haben!
Es ist zwar unkonventionell eine Batterie von der Lichtmaschine weg mit Wechselrichter und Ladegerät zu laden, aber es ist 100 mal besser für die Batterie als ein Trennrelais.
Grüße
Thomas
PS: Wenn sich jemand an Deiner Herangehensweise stößt, wie Du hartnäckig aus Altem etwas heraus holst und damit offensichtlich Freude hast, dann sollte dieser Jemand eigentlich auch keinen LT 1 fahren!
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