Hallo Anton!
Erst mal willkommen im Verein.
Anton hat geschrieben:Problem 1: Wie krieg ich das Fahrzeug heim?- Nun ja, da werd ich um ein entsprechendes Transport- Leihfahrzeug nicht herumkommen
Oder Reparatur vor Ort... Wenn du das sowieso nicht selbst machst (weiß ich ja nicht), könnte man ihn ovr Ort in die Werkstatt geben und so Transportkosten sparen. Man kann ihn auch selbst abschleppen, zB. mit einem zweiten LT...
Anton hat geschrieben:Problem 2: Der Motorschaden: Der Vorbesitzer meinte, der Motor hat sich mit lauten Geräuschen und Blaurauch verabschiedet, er vermutet einen Lagerschaden. Ich habe beim Kauf festgestellt, dass der Zahnriemen sehr locker ist und vermute (oder hoffe) eher einen übersprungenen Zahnriemen und entsprechend krumme Ventile. Wie auch immer, das wird sich dann nach Demontage des Kopfes zeigen.
Ein Lagerschaden macht aber eigentlich keinen Blaurauch, eher ein gebrochener Kolbenring oder eine defekte Ventildichtung oder noch wahrscheinlicher, eine defekte Zylinderkopfdichtung...
Die Ventile beim Diesel im LT verbiegen nicht, sie werden gestaucht. Dabei zerbricht dann meist die Nockenwelle, weil die Ventile nicht ausweichen können. Das sieht man daran, dass man den kleinen Riementrieb bei der ESP ein kleines Stückchen drehen kann, ohne dass vorne der große Riemen mit will. Normalerweise raucht auch nichts, wenn das passiert, weil die Auslassventile nicht mehr betätigt werden. Wenn man den Ventildeckel abnimmt, sieht man das genau, also runter damit! Zum Einstellen muss die eh´ ab.
Vielleicht ist doch der Riemen übersprungen und die Ventile berührten die Kolben. Dabei kann Öl aus den Ventildichtungen austreten und Blaurauch machen. Wie groß der entstandene Schaden genau ist, kann man nach Abnahme des Kopfes sehen. Es wäre einen Versuch wert, den Riemen wieder ordentlich aufzuziehen (mit der richtigen Spannung und in der richtigen Position) und mal zu probieren, ob der Motor dann immer noch raucht. Aber nur, wenn der Riemen nach dem Übersprung noch ok aussieht, insbesondere die Verzahnung. Und immer erst mal vorsichtig von Hand durchdrehen, bevor man so nen Motor dann wieder in Betrieb nimmt!
Eine defekte Zylinderkopfdichtung kann man durch Kompressionsmessung ermitteln oder durch Abnehmen des Kopfes. Manchmal kann man am Motoröl (Wassertropfen am Peilstab) oder im Kühlwasser (beige Emulsion) erkennen, dass sich was vermischt hat, was das eigentlich nicht soll.
Anton hat geschrieben:Wie sind denn eure Erfahrungen mit der Haltbarkeit des 6- Zylinders?- Der defekte Motor hat 180000km runter.
Der hält normalerweise bedeutend länger. Meiner hat die 300tkm hinter sich und läuft noch. Allerdings muss die Kompression schon nachgelassen haben, es war auch zuerst ein Mietwagen und wurde sicher schlecht behandelt. Andere Motoren laufen oft doppelt so lange.
Gruß,
Tiemo