Umbauanleitung Unterdruckdose Zündverteiler

Speziell für die Benziner unter den LT Fahrern(innen) . Spezielle Themen rund um den benzingetrieben LT also hier!
Gäste dürfen nur lesen. Registrierte Benutzer und LT-Freunde dürfen lesen, schreiben und Anhänge erstellen.

Umbauanleitung Unterdruckdose Zündverteiler

Beitragvon Wolke 7 » Mittwoch 2. Dezember 2020, 19:09

Liebes Forum,

nachdem ich lange Zeit auf der Suche nach einer neuen Unterdruckdose für unseren Zündverteiler (Motor 2.0l, CH) war und es lediglich auf ebay welche für schlappe 140€ zu haben gibt (die allerdings auch schon Jahrzehnte lagern), habe ich im Frühsommer eine Neue für den T1/T3 bestellt und eingebaut. Deren Frühverstellung war in T1-Handbüchern mit 8-12 ° bei ~ 300 mbar angegeben, die ausm LT liegt bei 17-21° bei ~ 400 mbar. Ist nicht exakt gleich aber schonmal nicht schlecht und 140€ für eine, mit eventuell schon poröser Membran, wollte ich nicht zahlen.

Vor 3 Wochen habe ich eher zufällig nochmal die Dose angeschaut und überprüft, siehe da: wieder undicht! Es waren auch Fehlersymptome wie leichtes Ruckeln bei konstant geringer Last (etwa in ner 30er Zone im 3. Gang) vorhanden.

Also musste ne neue Lösung her. Ich habe mich entschieden die alte originale Dose zu öffnen, das maßgebliche Teil (die Membran) aus einer neuen Dose zu nehmen und wieder in die alte einzubauen. Die Membran ist mit dem Verstellhebel, der auf die Grundplatte des Verteilers herausragt, vernietet. Da die Aussparung des Verstellhebels für die Ausprägung der Frühverstellung verantwortlich ist, musste dieser angepasst werden.

Die Schritte zusammengefasst:

1. Alte Dose öffnen
2. Neue Dose vorsichtig aufbördeln
3. Den Verstellhebel der neuen Dose mechanisch so bearbeiten, dass er die selbe Aussparung hat, wie der alte Verstellhebel
4. Die Feder der alten Dose zusammen mit der Membran einsetzen
4a. Eventuell das ganze mit Flüssigdichtung (halbwegs temperaturfest) oder ähnlichem zusätzlich abdichten.
5. Die Dose wieder vorsichtig zubördeln

Man muss sich lediglich darüber bewusst sein, dass die Federcharakteristik bestimmt, ab/bei welchem Unterdruck welche Verstellung eintritt. Weiterhin entscheidet die Aussparung im Verstellhebel über die maximale Frühverstellung.

Voraussetzung ist, dass die neu erworbene Dose die selben Maße besitzt, die selbe Art an Verstellhebel, nur Frühverstellung und vom selben Hersteller (Bosch) ist. Meine war von nem Opel Kadett C, Ich gehe davon aus, dass die meisten Bosch Dosen passen sollten (außer die Frühverstellung/Aussparung liegt über 21°, habe ich aber bisher noch nicht gefunden, beim CH scheint die Frühverstellung sehr groß zu sein)

Nach Einbau der Dose war das oben beschriebene Ruckeln völlig verschwunden.

anbei ein paar Bilder

Grüßle
Andi
Dateianhänge
Dose6.jpg
Ausmaß der Frühverstellung - neue Dose (Opel)
Dose6.jpg (195.35 KiB) 8851-mal betrachtet
Dose5.jpg
Ausmaß der Frühverstellung - alte Dose (original)
Dose5.jpg (200.28 KiB) 8851-mal betrachtet
Dose4.jpg
Vergleich der Federn: links neu, recht original
Dose4.jpg (209.51 KiB) 8851-mal betrachtet
Dose3.jpg
links neu, rechts original (die Membran war etwas weniger beschädigt, die Beschichtung habe ich weiter abgetragen)
Dose3.jpg (338.58 KiB) 8851-mal betrachtet
Dose2.jpg
Dose2.jpg (327.88 KiB) 8851-mal betrachtet
Dose 1.jpg
Dose 1.jpg (188.61 KiB) 8851-mal betrachtet
Wolke 7
 
Beiträge: 32
Registriert: Freitag 31. August 2018, 13:09
Fahrzeug: Sven Hedin, 2.0 CH, BJ 79

Zurück zu LT-Benzinerecke

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste