Kabelquerschnitt Trennrelais?

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Kabelquerschnitt Trennrelais?

Beitragvon Midnight » Samstag 13. August 2005, 22:06

Hallo,

wie in meinen anderen Threads schon ersichtlich muß ich bei meinem LT eh an den Motor und die Elektrik.
Auch ein Trennrelais muß her (besser gesagt ist schon da liegt aber wie so einiges in der Schublade... Urlaub muß ja ausgekostet werden ;-) )
Jetzt bin ich mir aber nicht sicher was für einen Querschnitt ich für das "Ladekabel" nehmen soll.
Ich hätte ja eigentlich ein altes Starhilfekabel geopfert, aber für den Kabelquerschnitt (müßten 12mm² sein) gibt es keine Flachstecker 9.3mm wie an Trennrelais vorhanden. Die hören bei 6mm² auf. Das kommt mir aber für die Serienlichtmaschine schon zu knapp vor, die hat ja nur 45Ah aber die wollte ich eigentlich nicht über so eine Nachttischleuchtenstrippe jagen.

Wie habt ihr das gelöst?

Gruß

Simon
Midnight
 

Beitragvon j.b.k » Samstag 13. August 2005, 23:21

Hallo Midnight,
also normalerweise müßtes du ein Querschnitt von 16 mm2 nehmen. Wenn du aber unter einer länger von 2 meter bis kannst du auch 10 mm2 nehmen. Die Kabelschuhe aus dem Kfz-Bereich kannst Du aber dafür vergessen. Solltest Kableschuhe aus dem Elektrobereichnehmen da Du diese besser Quetschen kannst. Wenn du keine findest Maile mich mit deiner Anschrift an, ich schicke Dir welche

MfG
j.b.k
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Beitragvon Mücke » Sonntag 14. August 2005, 13:50

Hallo Midnight ,
Wenn du es richtig machen willst empfehle ich dir vernünftiges Material zu verwenden, Kabelschuhe und Kabel bekommst normaler weise bei einem gutsortierten Wohnmobilhändler oder auch bei Reimo wo du auch per internet bestellen kannst, bei reimo kriegst du auch einen entsprechenden anschlussplan.
denk daran auch nur 45A können einen Kabelbrand auslösen( ist mir mal passiert mit kabel aus dem Baumarkt) ich würde deshalb immer eine Sicherung einbauen . :!:
Mücke
 

Beitragvon ltmartin » Mittwoch 19. Oktober 2005, 01:03

Als Elektromeister kann ich dich beruhigen .
Wenn du die 9,2er Kabelschuhe verwendest (die eh nur für 6qmm
ausgelegt sind) ist dieser Querschnitt bei Längen unter 2 Meter völlig
ausreichend . Wichtig ist nur : verwende unmittelbar hinter den Polen
eine ausreichende Sicherung (50 Amp) an BEIDEN Batteriepolen .
(Starterbatterie und Zweitbatterie)
Durch die V/A Kurve der Lichtmaschine entstehen keine Probleme.
Zudem sind die Trennrelais eh nur bis 70 Amp. belastbar und würden
vorher abrauchen . (Starterbatterie / Zweitbatterieströme)
Wichtig ist nur verwende das spezielle KFZ Kabel (die haben eine dickere
Isolierung und sind selbstlöschend )
Der Kabelweg Batteriepol / Sicherung sollte so klein wie nur möglich sein.
Ansonsten macht es keinen Sinn einen Kabelschuh , der für 6qmm
ausgelegt ist auf ein 16qmm Kabel zu zwingen .
(leuchtet wohl jedem ein)
Noch ein Tip : achte beim Trennrelais darauf , dass dieses auf der Spulen-
seite eine Freilaufdiode hat , sonst kann es deinen Regler der Lichtmaschine
kosten.
Die Ansteuerung des Trennrelais übernimmt nämlich der s.g. Dnull
(blau/weisser Draht von der Lichtmaschine)
Manche Regler reagieren darauf sehr empfindlich
Schaue dich mal bei REIMO oder Conrad Elektronik um.
Ich hoffe , ich konnte dir weiterhelfen
MfG
Martin
ltmartin
 

Beitragvon rolli » Dienstag 25. Oktober 2005, 17:51

Einen schönen Gruß vom Niederrhein.Der Ladestrom für die Zweitbatterie ist nicht der Springende Punkt,kritisch ist die an der Zweitbatterie anliegende Ladespannung von etwa 14 Volt um die Batterie zu laden.Es kommt hier auf den Spannungsabfall in der Leitung an dh.was kommt an der Batterie noch an.Eine Leitung von 6qmm reicht !!!!Die empfohlene Sicherung würde ich mit 30 A auslegen.Denn Die Sache wird richtig GEMEIN wenn dasTrennrelais mal händenbleibt,denn dann geht der ANLASSERSTROM durch die Leitung und man kann die Ampere richen!! PS Alles was an Strom von der Lichtmaschine geliefert wird geht durch die kleine Leitung und den kleinen Stecker an ihre Rückseite!!!!Ein frohes Schaffen grüsse von rolli.
rolli
 

Etwas mehr Detailwissen wenn`s erlaubt ist

Beitragvon ltmartin » Mittwoch 26. Oktober 2005, 00:45

Es zeigt mir , dass man vielleicht doch besser ins Detail eingeht , wenn entsprechendes Interesse besteht .
(ich hoffe , ich klinge jetzt nicht als Besserwisser, sonst lasse ich es lieber bleiben)
Ich will erstmal zwischen 2 Details unterscheiden : Art der Zweitbatterie :
Im Grunde gibt es 2 Sorten : 1.)die Gelbatterie ( Vorteil : gast nicht , also gut für den Innenbereich , hohe Lade/Entladezyklen, in Grenzen auch tiefentladefest . Nachteil : teuer in der Anschaffung , höhere Ladespannung, bedingt spezielles Ladegerät ) . 2.) Bleiakku ( Vorteil : billig , über Lichtmaschine ohne Aufwand bis zur Ladeschlussspannung von 13,8 Volt ladbar. Nachteil als Zweitakku : zu geringer Innenwiderstand (also hohe Kurzschlussströme und Ladeströme) , gast (auch als wartungsfreie Batterie) , tiefentladen wird sie in der Regel zerstört).
Die Funktion des Trennrelais : das Trennrelais trennt die Starterbatterie von der Zweitbatterie , um die Zweitbatterie alleine bei ausgeschaltetem Motor zu belasten , die Starterbatterie jedoch vom Campinggebrauch zu verschonen .
Durch die Zweitbatterie ergeben sich folgende Probleme : Durch die einseitige Entladung entsteht ein Spannungs/Kapazitätsunterschied zwischen Starter und Zweitbatterie . Wird nun der Motor gestartet (Lichtmaschine liefert noch keinen Strom) wird die Erstbatterie gefordert .
Bei einem Diesel mit Vorglühung geht die Batterie schon arg in die Knie .
Der Motor läuft , die Lichtmaschine liefert Energie , das Trennrelais verbindet die beiden Batterien . (Parallelschaltung) .
Als erstes fliessen Ausgleichströme zwischen den beiden Batterien , um diese auf gleiches Niveau zu bringen . (Der Ladestrom der Lichtmaschine kann hierbei vernachlässigt werden) . Diese können kurzfristig sehr hohe Werte annehmen .
Aufgrund des Innenwiderstandes einer Batterie , können die Kurzschlussströme errechnet werden . Hierbei ist jedoch zu bedenken , daß es sich bei der Stromabgabe /bzw. Annahme um einen chemischen Prozeß handelt , der infolge dessen zeitlich jedoch träger wird .
Haben beide Batterien dasselbe Spannungsniveau erreicht , kommt erst das Ladevermögen der Lichtmaschine zum Tragen . .... Es fließt ein Strom , abhängig von den Kapazitäten der Batterien .
Bei Bleiakkus sollte man beachten , daß Erst und Zweitbatterien die gleiche Kapazität aufweisen (in der Regel haben die den gleichen Innenwiderstand) . Auch sollten möglichst Erst und Zweitbatterie zusammen getauscht werden , um die Ausgleichströme gering zu halten .

Der Nachteil der Gelbatterie wurde bereits erwähnt (zu hohe Ladeschlussspannung (ca.14,25Volt)) Das heißt , durch den Fahrbetrieb kann ein Gelakku nie auf sein optimales Kapazitätsniveau gebracht werden . (wird also nie voll geladen)
Dennoch gibt es erhebliche Gründe , sich für einen Gelakku als Zweitbatterie zu entscheiden : Der Gelakku verträgt erheblich höhere Lade/Entladezyklen . Der Gelakku kann auch mal kurzzeitig tiefentladen
ohne zerstört zu werden . Der Gelakku hat erheblich höheren Innenwiderstand und verhindert dadurch zu hohe Ausgleichströme zwischen den Batterien.
Ich persönlich habe mich 1999 für den Einsatz eines 130 AH Gelakkus entschieden (der immer noch im Einsatz ist) . (leider 500 DM teuer gewesen) der jedoch immer noch seine Dienste tut , auch wenn ich 3 Tage im Outdoorbereich tätig bin , ohne externe Energieversorgung .
Bei Gelakkus sollte man jedoch eine Stromabgabe über 100 Amp. vermeiden (wie sie bei Verwendung eines Spannungswandlers entstehen können ) dann hat man viele Jahre Spass daran .
Wer weiter Fragen zu dem Thema hat bitte nachfragen , ich beantworte jede Frage gerne .
(auch bezüglich Spannungswandler , wenn Interesse besteht)
Ich will mich jedoch nicht hier hervortun oder als Selbstdarsteller fungieren .
Ich möchte bei Bedarf hier lediglich meine Erfahrung als LT Fahrer wiedergeben und mein Fachwissen zur Elektrotechnik zur Verfügung stellen .
Schliesslich ist es ein Nehmen und Geben .
Ich wünsche jedem LT`ler allzeit gute Fahrt
Martin
(ltmartin)
ltmartin
 

Beitragvon j.b.k » Mittwoch 26. Oktober 2005, 16:19

Moin ltmartin, dass ist schon so i.O!! Man ist doch über jede Info froh die man bekommt und wenn ich deinen Beitrag sehe kann ich nur sagen sauber gemacht :grin:
Gruß Hannes
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Beitragvon Burki » Donnerstag 27. Oktober 2005, 23:19

Hallo ltMartin,

Du schreibst, daß die KFZ-Leitungen dicker isoliert sind aber leider nicht womit Du sie vergleichst.
Ich habe kürzlich im Internet nach KFZ-Kabeln gesucht. Aber mehr als die Bezeichnung FLRY bzw. FLY habe ich zu dem Thema an Information nicht gefunden. Gut, der Preis ist höher als für die Litze aus dem Schaltschrankbau (H07V-K), für den Amerikanischen Markt wird für die Schaltschranklitze immer auch angegeben "selbstverlöschend nach UL..." bzw. für den europäischen Markt "flammhemmend". Diese Leitungen brauchen aber geschützte Verlegung, die sie im Auto nicht haben (oder sind Leitungen geschützt, die sich gegenseitig im geschüttelten Installationskanal scheuern?)

Ich wüßte gern mal, wo genau die Unterschiede zu dem mir bekannten Material liegen. Die Aussage "nach DIN7xxxx" finde ich irgendwie unbefriedigend wenn man keinen Zugriff auf die DIN hat. Deshalb würde ich mich freuen, wenn Du Futter für meine Neugier hast.

Viele Grüße
Burki
Burki
 

Beitragvon MAX_81 » Dienstag 1. November 2005, 02:35

Hat hier schon mal jemand Erfahrung mit
einem Diodenverteiler gemacht ?

Das löst das Problem mit dem hohen Ausgleichs - Strom
zwischen den Batterien.

Ist aber leider etwas verlustbehaftet
und wirft die Frage nach der Reglerspannung auf
(könnte bei GEL BATT aber ein Vorteil sein)

Gibts vielleicht neuere Modelle mit Schottkydioden (0,3V Verlust)
MAX_81
 

Hallo Burki

Beitragvon ltmartin » Dienstag 8. November 2005, 19:08

Die Isolierung sollte Halogenfrei sein .
Wenn du vergleichbare Leitungen aus der Industrie suchst :
die Bezeichnung lautet H07Z-K .
Die Leitungen kann man gegen Erschütterungsreibung auf einfache Art
mit Spiralschlauch oder ähnlichem schützen .
Andernfalls schaut man nach H01N2 (auch als Schweißkabel bezeichnet) .
Das wären Alternativen .


Hallo Max_81
Die Probleme mit den Ausgleichsströmen würden nur einseitig gelöst .
Der Stromfluss Starterbatterie --> Zweitbatterie wäre immer noch möglich.
Durch die Verlustspannung (P/N-Übergang) haben alle Halbleiter den Nachteil , dass bei deren Einsatz die Ladeschlussspannung der Batterie nie erreicht würde . Zudem erzeugen Halbleiter bei hohen Strömen eine
recht hohe Verlustleistung (und somit Wärme)
Ich rate daher von deren Einsatz im Womo ab .

Weitere Fragen beantworte ich gerne .

Allzeit gute Fahrt

Martin
ltmartin
 


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