Isolierung reversibel anbringen

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Isolierung reversibel anbringen

Beitragvon MrsRobinson » Donnerstag 20. April 2017, 21:53

Guten Abend,
endlich ist es soweit und ich kann mich wieder an den Zusammenbau meines LT's machen.
Armaflex, Kaiflex und Co. scheinen zur Isolierung das Mittel der Wahl zu sein, aber irgendwie stört mich der Gedanke, den mühsam hergerichteten Wagen vollflächig und "bombenfest, für immer" mit einem schwarzen Schaumstoff auszukleben. Auch wenn man zunächst einmal nicht mehr an Rost, Schweißarbeiten usw. denken will, kann dennoch mal wieder Karosseriearbeit nötig werden. Da will ich mir gar nicht vorstellen, wie ich diese Matten mal abreißen und stundenlang mit Schabwerkzeug die Reste mitsamt Rostschutzgrundierung abkratzen muss.
Es muss doch eine Alternative geben?
Die Matten nur punktuell festzukleben birgt das Risiko, dass sie sich schon vorher von selbst ablösen und außerdem soll die Isolierung wegen dem lieben Tauwasser vollflächig aufliegen. Was aber spricht dagegen, die Isolierung nicht aufs Blech, sondern gegen die Wandverkleidung zu kleben? An den Schraubpunkten gäbe es keinen Unterschied. Am Blech bliebe die Möglichkeit bestehen, Ecken und Spalten zu fetten, weshalb dort Tauwasser nicht allzu großen Schaden anrichten könnte. Im Winter gäbe es ein Luftpolster, das Innen von Außen zusätzlich trennt. Sowohl Holz, als auch versiegeltes gefettetes Blech würden wieder trocknen und die "isolierten Verkleidungen" könnten sauber bei Bedarf entfernt werden. Schade um das teure Dammmaterial wäre es nur, wenn man lediglich das Sperrholz tauschen wollte...

Was meint ihr zu der Idee? Habt ihr andere Vorschläge oder ist meine Sorge unbegründet?
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Gruß,
MrsRobinson
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Re: Isolierung reversibel anbringen

Beitragvon tiemo » Donnerstag 20. April 2017, 22:11

Hi!

Das mit dem innen Verkleben funktioniert wahrscheinlich.
Allerdings bildet der verbleibende Luftraum keineswegs eine Unterstützung der Wärmedämmung dar, weil die Luft dort frei zirkulieren und dabei Wärme transportieren kann.
Solange dabei Innen- und Außenluft streng getrennt bleiben, passiert nichts. Kann jedoch irgendwo warme und damit feuchte Innenluft irgendwo nach draußen gelangen, dann kühlt sie dort ab und kondensiert aus. Vermeidet man dies mit einer wirksamen Dampfsperre, hat diese Hinterlüftung sogar Vorteile, weil Kondenswasser ablaufen und durch Luftzug trocknen kann.

Bei mir habe ich das Problem gelöst, indem ich gewöhnliche Steinwollematten sorgsam und weitgehend luftdicht in Plastiksäcke abgepackt habe und diese Kissen dann in die Hohlräume gebracht habe. Ganz luftdicht ging nicht, weil man sie sonst nicht in die Hohlräume komprimieren kann, aber jeder hat nur eine kleine Öffnung, sodass kein Luftzug zustande kommt. Vorher konnte ich da in aller Gemütsruhe mit Fett rumorgeln. Die Kissen bleiben aufgrund ihrer Elastizität an ihrem Platz, ich habe sie natürlich für jeden Hohlraum passend gefertigt.
Wenn man die Verkleidungen abschraubt, kann man die Kissen einfach entnehmen, Reparaturen durchführen und sie danach wieder einbringen.

Gruß,
Tiemo
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Re: Isolierung reversibel anbringen

Beitragvon MrsRobinson » Sonntag 23. April 2017, 19:51

Hi Tiemo,
und hast du auch etwas zum Entdröhnen unternommen? Mir ist noch eingefallen, dass die vollflächig am Blech verklebte Isolierung auch Schwingungen abmildern könnte. Diesen Effekt hätte ich ja überhaupt nicht, wenn sich die Isolierung an der Verkleidung befindet.
Hast du Nähte im Innenraum mit Sikaflex oder Ähnlichem abgedichtet und anschließend gefettet oder nur eins von Beidem?

Liebe Grüße!
MrsRobinson
 
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Re: Isolierung reversibel anbringen

Beitragvon tiemo » Sonntag 23. April 2017, 22:06

Hallo Julia!

MrsRobinson hat geschrieben:und hast du auch etwas zum Entdröhnen unternommen? Mir ist noch eingefallen, dass die vollflächig am Blech verklebte Isolierung auch Schwingungen abmildern könnte. Diesen Effekt hätte ich ja überhaupt nicht, wenn sich die Isolierung an der Verkleidung befindet.


Die Wärmeisolierung entdröhnt kaum. Liegt daran, dass das leichte Stoffe sind, die lassen Schll gut durch und setzen die Resonanzfrequenzen der Bleche nicht/kaum herab. Um eine Schalldämmung zu erreichen, muss man abwechselnd leichte elastische und schwere Schichten aufeinander bringen. Man könnte also außen Bitumenbahn am Blech anbringen, dann eine Schicht Steinwollekissen, dann noch mal eine Schicht Bitumenbahn und darauf die Innenverkleidung schrauben, die nochmal mit Armaflex isoliert ist. Hab ich bei mir aber nicht gemacht, der Lärm ist vor allem vorne um den Motor herum. Bitumenbahn gibt es teuer selbstklebend für Autofreaks und sehr preiswert für Dachdecker (Schweißbahn). Innen hinter den Verkleidungen mit Armaflex sollte auf jeden Fall noch eine Diffusionssperre in Form einer speziellen Folie vollflächig angebracht werden.

MrsRobinson hat geschrieben:Hast du Nähte im Innenraum mit Sikaflex oder Ähnlichem abgedichtet und anschließend gefettet oder nur eins von Beidem?


Von innen nur Owatrol und Fett (wobei der Verrottungsrad bei mir noch kein Owatrol sinnvoll machte). Mit MS-Polymer von außen gedichtet, natürlich vor dem Fetten, danach haftet eh nichts mehr.

Gruß,
Tiemo
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Re: Isolierung reversibel anbringen

Beitragvon MrsRobinson » Sonntag 23. April 2017, 22:21

Hi Tiemo,
danke für die Einschätzung und Tipps!

Außen gab's schon 2 Schichten Brantho Korrux Nitrofest als Grundierung, 2K-Lack und Sikaflex in den Nähten. Innen Owatrol in den Nähten und 2 Schichten Brantho Korrux 3in1.
Bereit für das Fett ist er also, muss dann "nur noch" die Entscheidung mit der passenden Isolierung und Schalldämmung treffen. :kaffeetasse:


Ich hoffe du meinst, dass der Verrottungsgrad noch so gering ist, dass das Owatrol keine Rostporen zum festsetzen findet... ;-)

Noch nen schönen Abend,
MrsRobinson
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